Cloud Computing zwischen Wunschdenken und Realität

Wer 2011 von Cloud Computing nichts wissen will, muss sich taub stellen. Es ist sogar Leitthema der CeBIT. In München diskutierten Experten auf Einladung von Dell, ob Firmen wirklich in die Cloud wollen. ZDNet fasst die Standpunkte zusammen.

Cloud Computing ist nicht nur seit Monaten Lieblingsthema der Marktforscher und Analysten, es hat es dieses Jahr auch geschafft, Top-Thema der CeBIT 2011 zu werden. Die Frage, was bei Cloud aktuell realistisch und was nach wie vor Wunschdenken der Anbieter ist, hat dennoch nichts von ihrer Aktualität verloren.

Das zeigen auch mehrere, in der jüngeren Vergangenheit veröffentlichte Umfrageergebnisse. Bei einer vergangene Woche veröffentlichten Erhebung der Unternehmensberatung PwC etwa haben 80 Prozent der Mittelständler Cloud Computing für derzeit nicht relevant gehalten. Ein Drittel wusste gar nicht, was damit gemeint ist.

Nur jeder zehnte von PwC befragte Mittelständler nutzt derzeit IT-Kapazitäten, die auf externen Servern vorgehalten und über das Internet je nach Bedarf abgerufen und abgerechnet werden. Die überwiegende Mehrheit (78 Prozent) der Befragten sieht jedoch auf absehbare Zeit keinen Bedarf für das „Rechnen in der Wolke“. 70 Prozent derjenigen die Cloud Computing nicht nutzen, führen ihre Sorge um die Datensicherheit im Internet als Argument dafür an.

Allerdings ist bei jenen, die Cloud Computing nicht einsetzen, der Wissensstand nach eigener Einschätzung gering. Nur knapp jeder fünfte glaubt, sich sehr gut oder zumindest gut mit der Technologie auszukennen. Mit den möglichen Vor- und Nachteilen für das eigene Unternehmen haben sich erst 54 Prozent auseinandergesetzt. Insgesamt wissen knapp sechs von zehn Befragten, was sich hinter Cloud Computing verbirgt und können den Begriff auch zutreffend erläutern. Hingegen gibt ein Drittel der Entscheider eine überwiegend falsche oder gar keine Definition.

Zu ähnlichen Ergebnissen kam eine von Fujitsu auf der CeBIT-Preview in München vorgestellte internationale Studie zum Thema Sicherheit und Cloud Computing. Demnach ist Datensicherheit der wichtigste Faktor, wenn es um die Einführung und Akzeptanz von Cloud-Diensten geht. Die Gruppe derer, die Cloud-Computing kritisch gegenüberstehen, macht Fujitsu zufolge 46 Prozent der Befragten aus.

Allerdings sei deren Haltung ambivalent: Sie erkennen einerseits klar die Vorzüge der Cloud, fürchten andererseits aber um die Sicherheit ihrer Daten. Das gilt in besonderem Maß in Deutschland: Rund 85 Prozent der deutschen Studienteilnehmer machten sich Sorgen darüber, wer Zugriff auf ihre Daten hat. 83 Prozent stellen hohe Erwartungen an den Datenschutz.

In der Fujitsu-Studie stehen nur 18 Prozent der befragten Deutschen hinter der Cloud (Durchschnitt weltweit: 39 Prozent). 32 Prozent bezeichnen sich dagegen als Gegner (weltweit: 19 Prozent). Dementsprechend engagiert diskutierten auch auf einer von Dell im Vorfeld der CeBIT in München ausgerichteten Veranstaltung Experten und Marktteilnehmer darüber.

Themenseiten: Cloud-Computing, Dell, Experton Group, IT-Business, Mittelstand, Red Hat, Strategien

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