Londoner Börse steigt auf Linux um

Am ersten Tag lief das System "Millennium Exchange" reibungslos. Auch Johannesburg und Toronto wollen es nun einführen. Der Umstieg wurde nach einem Windows-Absturz 2008 in die Wege geleitet.

London Stock Exchange

Die Londoner Börse hat ihr neues Handelssystem in Betrieb genommen. „Millennium Exchange“ basiert auf Suse-Linux von Novell.

Der Beschluss, von Windows Server auf Linux zu wechseln, kam nach einem Ausfall am 8. September 2008. Die Börse selbst hat den Zwischenfall nie ausführlich dargestellt, Quellen von ZDNet zufolge ist aber das Windows-Programm der Börse, „.NET TradElec“, abgestürzt. Fest steht: Der CEO der Börse, der Windows und TradElec eingeführt hatte, wurde entlassen und das Windows-System durch Novells Linux-Distribution ersetzt.

Die Umstellung dauerte allerdings länger als gepant: Als Grund hatte die Börse zunächst „Sabotage“ angegeben, Ende 2010 war aber von „menschlichem Versagen“ die Rede. Am ersten Betriebstag, 14. Februar 2011, kam es zu keinerlei Zwischenfällen.

Auch die Börse von Johannesburg (Südafrika) stellt aktuell auf das Linux-System Millennium Exchange um. Und ein Vertrag mit der Börse von Toronto (Kananda) steht kurz vor dem Abschluss.

Andere Linux-Distributionen sind ebenfalls im zeitkritischen Einsatz an der Börse erfolgreich. So ist der „Qatar Exchange“ (die Börse der Emirats Katar am Persischen Golf) kürzlich von AIX und Windows auf Red Hat Linux umgestiegen. Auch das System Xetra, das am New York Stock Exchange und an der Deutschen Börse in Frankfurt/Main zum Einsatz kommt, basiert auf Linux.

Themenseiten: Linux, Novell, Open Source, Software

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