W3C will Spezifikation von HTML 5 bis 2014 fertigstellen

Es ermutigt ausdrücklich zu Vorabtests. Diesen Mai kommt der erste "Last Call"-Entwurf, in dem alle wesentlichen Funktionen enthalten sind. Danach beginnt parallel schon die Arbeit am Nachfolger HTML.next.

Das World Wide Web Consortium (W3C) will die Standardisierung von HTML 5 bis zum zweiten Quartal 2014 abgeschlossen haben. Es handelt sich um die erste Revision seit der Veröffentlichung von HTML 4.01 im Jahr 1999.

„Wir haben mit der Arbeit im Jahr 2007 begonnen“, sagte Philippe Le Hegaret, Activity Leader für HTML beim W3C, gegenüber ZDNet. „Wir peilen sieben Jahre an, um HTML 5 fertigzustellen.“

Diesen Mai soll soll der erste „Last Call“-Entwurf des Standards veröffentlicht werden. Zu dem Zeitpunkt stehen die Funktionen von HTML 5 fest – und das W3C nimmt die Entwicklung des Nachfolgers in Angriff, den sie bisher HTML.next nennt. Gleichzeitig treibt das W3C die Arbeit an verwandten Standards voran, die streng genommen nicht Teil von HTML 5 sind – etwa Geolokalisierung, die Offline-Speicherung von Daten, Abläufe im Hintergrund oder ein direkter Kommunikationskanal zwischen Browser und Server.

Ende 2011 wird es voraussichtlich eine zweite „Last Call“-Version geben und das W3C mit der Überarbeitung beginnen. Im zweiten Quartal 2012 erwartet sich das Konsortium Feedback von Browserherstellern und will ausgiebig testen, ob Implementierungen von HTML 5 tatsächlich alle dasselbe Ergebnis bringen, wenn sie den Code einer Webseite interpretieren. Daraus ergeben sich zwei Kandidaten für „interoperatible Implementierungen“ – also zwei Browser, die bei Tests dieselben Ergebnisse geliefert haben. Sie sollen ihre Anmerkungen bis zum ersten Quartal 2014 liefern. Zuletzt plant das W3C eine Überarbeitungsphase von sechs Wochen. Vergangenen Oktober hatte Le Hegaret baldige Tests von HTML 5 noch dezidiert ausgeschlossen.

„Wenn man Interoperabilität auf weltweiter Basis und über verschiedene Branchen hinweg erreichen möchte, braucht es mehr Zeit und Engagement, als wenn es um Stabilität auf einer einzelnen Plattform geht“, erklärt Ian Jacobs, Marketingleiter des W3C. Das Web habe als Phänomen auf dem PC begonnen und es mittlerweile auf Mobilgeräte und Fernseher geschafft. Die Mission des W3C sei es, das Netz für alle verfügbar zu machen. „Deshalb müssen wir die verschiedenen Bedürfnisse verschiedener Publika berücksichtigen.“

Das Konsortium hatte die Weiterentwicklung von HTML 1999 eigentlich eingestellt und das inkompatible XHTML 2.0 als Standard der Zukunft ausgerufen. Die WHATWG begann jedoch im Gegenzug 2004 mit der Arbeit an HTML 5 – drei Jahre früher als das W3C, das die Arbeit an XHTML 2.0 mittlerweile eingestellt hat.

Themenseiten: HTML 5, Internet, W3C

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