PandaLabs nennt Schwarzmarktpreise für Bankdaten

Kreditkartennummern sind bei Online-Quellen bereits ab zwei Dollar erhältlich. Gefälschte Geldautomaten gibt es ab 3500 Dollar. Für die Recherche gaben sich die Forscher als Cyberkriminelle aus.

Schmuckbild Sicherheit

Kriminelle Dienstleistungen wie Geldwäsche und Kreditkartendiebstahl kann man ganz einfach im Web bestellen. Das zeigt ein Bericht von PandaLabs. Die Mitarbeiter des Antiviren-Herstellers gaben sich als Cyberkriminelle aus und kontaktierten die „Dienstleister“ über ein riesiges Netzwerk aus Online-Shops und Foren, aber auch über Soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter.

Natürlich waren die Kriminellen gegenüber ihren „Kunden“ um ihre Anonymität besorgt. Die Kontakte kamen daher nur über Instant-Messaging oder über nichtssagende E-Mail-Adressen zustande, die man nicht leicht zurückverfolgen kann.

Laut Panda funktionieren die kriminellen Netzwerke unter einem bestimmten Gesichtspunkt wie legale Onlineshops. Die angebotenen „Dienstleistungen“ werden in einem Katalog aufgelistet und reichen von billigen „Sonderangeboten“ zu teuren und maßgeschneiderten Komplettlösungen.

Einfache Bankkonten- und Kreditkartendaten kann man schon für zwei Dollar (1,50 Euro) bekommen. Allerdings hat man dann keine Informationen, wie viel Geld sich auf dem jeweiligen Konto befindet. Für 80 Dollar (rund 60 Euro) bekommt der „Kunde“ deshalb Konto- und Kreditkartennummern mit kleinen, aber garantierten Guthaben. Für 700 Dollar (516 Euro) darf es dann schon ein Konto mit einem garantierten Guthaben von 82.000 Dollar (rund 60.000 Euro) sein. Wer noch mehr Geld ausgibt, bekommt Konten, die bereits für Online-Einkäufe oder in Verbindung mit PayPal genutzt wurden.

Gefälschte Kreditkarten stehen für 190 Dollar (140 Euro) zum Verkauf. Die zum Kreditkartenfälschen nötigen Maschinen gibt es zwischen 200 und 1000 Dollar (150 bis 740 Euro). Ein falscher Geldautomat kostet zwischen 3500 und 35.000 Dollar (2580 bis 25.800 Euro).

Für Geldwäscheaktionen werden auf dem Schwarzmarkt zwischen 10 und 40 Prozent Provision verlangt. Wer mit einem eigenen betrügerischen Online-Shop groß einsteigen will, kann dafür ein Team von Entwicklern anheuern. Die Preise richten sich nach der Größe und Komplexität des Projekts.

Wie auf legalen Märkten sorgt laut PandaLabs auch auf dem Schwarzmarkt die Konkurrenz dafür, dass die Preise nicht in den Himmel steigen. Gute „Kunden“, die häufig bestellen, bekämen Mengenrabatte. Die Bezahlung funktioniere wie in jedem gängigen Onlineshop. Man lege seinen Einkauf in den Warenkorb und bezahle mit Diensten wie Western Union, Liberty Reserve und WebMoney.

Der Bericht enthält auch Informationen, wie man seine eigenen Finanzdaten davor bewahren kann, dass sie gestohlen und auf dem Schwarzmarkt verkauft werden. Dazu gehört eine gründliche Kontrolle der Bankbelege und die sichere Aufbewahrung oder Zerstörung von Kontoauszügen und Belegen. Panda empfiehlt obendrein, einen vertrauenswürdigen Nachbarn zu beauftragen, während des Urlaubs den Briefkasten zu leeren. Weiterhin sollte man niemals Bankkarten für Online-Geschäfte benutzen und eine aktuelle Sicherheitssoftware auf seinem PC installiert haben.

Preise krimineller Dienstleistungen

Kreditkarteninformationen 2 bis 90 Dollar
Kreditkarten ab 190 Dollar, plus Kosten für die Kreditkartendaten
Kopiergeräte für Kreditkarten 200 bis 1000 Dollar
Gefälschte Geldautomaten bis zu 35,000 Dollar
Bankzugangsdaten 80 bis 700 Dollar (mit garantiertem Guthaben)
Banküberweisungen und Scheckbezahlung 10 bis 40 Prozent des Gesamtbetrags; 10 Dollar für ein einfaches Konto ohne garantiertes Guthaben
Online-Shops und Bezahlplattformen 80 bis 1500 Dollar mit garantiertem Guthaben
Konstruktion und Bereitstellung von falschen Online-Shops projektabhängig
Kauf und Weiterleitung von Produkten 30 bis 300 Dollar (je nach Projekt)
Spammer-Miete ab 15 Dollar
SMTP-Miete 20 bis 40 Dollar für drei Monate
VPN-Miete 20 Dollar für drei Monate

(Quelle: PandaLabs)

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