Bericht: RIM bittet indische Behörden um Fristverlängerung

Es dauert offiziell noch 18 bis 24 Monate, um den Sicherheitsanforderungen für verschlüsselte E-Mails gerecht zu werden. Die Behörden erwarten jedoch Ende Januar eine Lösung. Der Streit um Sofortnachrichten ist bereits beigelegt.

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Berichten indischer Medien zufolge hat Research In Motion (RIM) im Streit um die Verschlüsselung der von Blackberrys versendeten E-Mails die Telekommunikationsbehörden des Landes um eine Fristverlängerung von 18 bis 24 Monaten gebeten. In der Frage der Verschlüsselung von Sofortnachrichten hat sich der Konzern bereits mit den Behörden geeinigt.

Anfang November 2010 hatte Indien eine vorläufige Einigung mit RIM erzielt. Die Übergangslösung sieht vor, dass die Regierung einen „rechtmäßigen Zugang“ zu Daten erhält, die über das Blackberry-Netzwerk übertragen werden. Bis zum 31. Januar 2011 wollte das Unternehmen eine dauerhafte Lösung vorlegen.

Sowohl The Economic Times als auch LiveMint berufen sich in ihrem Bericht auf das jetzt durchgesickerte Protokoll eines Treffens zwischen Vertretern des Unternehmens, dem Telekommunikationsministerium und Sicherheitsbehörden am 29. Dezember. Das kanadische Unternehmen Blackberry hat dagegen gestern noch einmal bekräftigt, dass es jedes Gerücht zurückweist, wonach es Zugriff auf die mittels den Blackberry-Services übertragenen Daten biete oder bieten wolle. Diese Vermutungen seien falsch und der Zugriff technisch gar nicht möglich.

Damit setzt das Unternehmen seine unklare Kommunikationspolitik fort. Einerseits betont es immer wieder – sowohl im Streit mit den arabischen Ländern als auch mit Indien – dass die Daten Dritten nicht zugänglich gemacht würden. Andererseits unterstreicht es seine Bereitschaft, mit den Behörden zusammenarbeiten zu wollen. Die Vereinigten Arabischen Emirate lobten anlässlich der Aufhebung der Blackberry-Sperre sogar RIMs „positives Engagement“; in Saudi-Arabien sei ein Teil der Sicherheitsanforderungen des Landes erfüllt worden. Dazu gehörte offenbar, dass ein Blackberry-Server in dem Land betrieben wird.

Im November 2010 hatte RIM auch Berichten indischer Medien widersprochen, wonach RIM zugestimmt haben soll, gespeicherte Kundendaten weiterzugeben. Auch die damals von einem nicht genannten Behördenvertreter aufgestellte Behauptung, Indien erhalte künftig einen direkten Zugriff auf den Blackberry Enterprise Service, wurde als falsch zurückgewiesen.

„Alle unsere Gespräche mit der Regierung in Indien sind sehr produktiv“, sagte ein Sprecher des kanadischen Handyherstellers In Übereinstimmung mit seinen Grundprinzipien reagiere RIM weltweit auf rechtmäßige Anfragen. Alle gegenteiligen Annahmen seien falsch.

Außer von RIM hat Indien auch von Google und Skype die Einrichtung lokaler Server gefordert. Sie sollen – aus Gründen der nationalen Sicherheit – einen einfachen Zugriff auf verschlüsselte E-Mails und andere Kommunikation gewährleisten.

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