Bitkom: Verbraucher horten 72 Millionen ausgemusterte Handys

Acht Prozent der Deutschen lagern zu Hause sogar vier oder mehr Altgeräte. Der Bitkom empfiehlt, alte Mobiltelefone bei Netzbetreibern oder Recyclinghöfen abzugeben. Rund 80 Prozent der enthaltenen Materialien lassen sich wiederverwerten.

Die deutschen Verbraucher bewahren zu Hause derzeit rund 72 Millionen alte Mobiltelefone auf, die sie nicht mehr benutzen. Das hat der Hightech-Verband Bitkom auf Basis einer repräsentativen Umfrage von Forsa hochgerechnet, bei der 1000 Personen ab 14 Jahren befragt wurden.

„Es ist absolut verständlich, dass die Verbraucher funktionsfähige Geräte zunächst einmal aufheben, bevor sie sie zurückgeben“, sagt Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer. „Dabei sollte man aber nicht vergessen, dass die Geräte anderswo noch sinnvoll eingesetzt werden könnten.“ Mobiltelefone enthielten zahlreiche wertvolle Rohstoffe, die in die Wertstoffkreisläufe zurückgeführt werden könnten.

Rund 80 Prozent der verwendeten Materialien in einem Handy lassen sich wiederverwerten. Darunter sind Gold, Silber, Kupfer und eine Reihe weiterer seltener Metalle. „Die Mengen in jedem einzelnen Handy sind zwar gering, in der Summe kann daraus aber ein erheblicher Beitrag zum schonenden Umgang mit knappen Ressourcen werden“, so Scheer.

Der Umfrage zufolge haben insgesamt 47 Prozent der Verbraucher in Deutschland ein oder mehrere Mobiltelefone zu Hause, die sie nicht benutzen, unabhängig davon, ob sie noch funktionieren. 12 Prozent besitzen zwei ausgemusterte Handys oder Smartphones, 7 Prozent drei und 8 Prozent sogar vier oder mehr.

Insgesamt 78 Prozent der deutschen Verbraucher nutzen der Umfrage zufolge mindestens ein Mobiltelefon privat oder beruflich. 14 Prozent haben zwei Geräte und 4 Prozent drei oder mehr Handys oder Smartphones im Einsatz.

Entscheidet man sich zum Beispiel im Rahmen einer Neuanschaffung für die Entsorgung des Altgeräts, darf man es wie auch einen alten Akku nicht in den Hausmüll werfen. Das ist laut Elektrogesetz verboten und kann mit einem Bußgeld geahndet werden.

Stattdessen bietet sich die Entsorgung über einen Mobilfunkanbieter an. Alle großen Netzbetreiber nehmen Altgeräte per Post zurück. Dazu stellen sie portofreie Versandumschläge bereit oder nehmen die Altgeräte direkt in ihren Filialen entgegen. Für jedes eingesandte Mobiltelefon spenden die Unternehmen laut Bitkom an Umweltorganisationen, soziale Einrichtungen oder ander Hilfsprojekte. Alternativ können alte Handys wie anderer Elektroschrott auch in kommunalen Abfallsammelstellen kostenlos abgegeben werden. Von dort gehen sie an die Hersteller oder Recyclingunternehmen, die für eine umweltgerechte Entsorgung oder Wiederaufbereitung sorgen.

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