Ellison will Beweise für Apothekers Verstrickung in TomorrowNow-Affäre vorlegen

Der neue HP-CEO soll nach Wunsch des Oracle-Chefs am Montag unter Eid aussagen. Hewlett-Packard: Ellison will Apotheker nur belästigen und von seinen Pflichten abhalten. Letzterer tritt am gleichen Tag sein Amt bei HP an.

Léo Apotheker (Bild: Dan Farber, ZDNet)
Léo Apotheker (Bild: Dan Farber, ZDNet)

Oracle-CEO Larry Ellison hat den neuen HP-CEO Léo Apotheker zu einer Zeugenaussage im TomorrowNow-Prozess aufgefordert. Außerdem kündigte er Beweise für Apothekers Verstrickung in den Fall an. Das Verfahren läuft seit rund drei Jahren: Oracle bezichtigt TomorrowNow, eine 2008 geschlossene Tochter von Apothekers früherem Unternehmen SAP, Code und Schulungsmaterialien gestohlen zu haben. Es fordert eine Milliarde Dollar Schadenersatz.

„Ein Großteil des Diebstahls ereignete sich, als Herr Apotheker CEO von SAP war“, zitiert eine Pressemitteilung Ellison. Er habe Beweise für Apothekers Verstrickung in den Fall, die er zur nächsten Verhandlungsrunde am Montag vorlegen werde.

In Richtung des neuen HP-Geschäftsführers Ray Lane, der Apotheker in Schutz genommen hatte, sagte Ellison: „Ray Lane wird wohl nicht das Risiko eingehen wollen, dass Léo Apotheker unter Eid erklärt, warum er den Diebstahl von Oracles geistigem Eigentum acht Monate lang nicht unterband, nachdem er zum alleinigen CEO von SAP geworden war. Ich hoffe, ich irre mich, aber der neue Geschäftsführer Ray Lane wird den neuen CEO Léo Apotheker wohl möglichst fern vom Gerichtsgebäude halten wollen, bis dieser Prozess vorbei ist.“ Lane war übrigens bis 2000 bei Oracle angestellt, das er im Streit mit Ellison verließ.

HP leugnet, dass Apotheker direkt über den Diebstahl informiert war, und bezeichnet Ellisons Aussage als Belästigung. „Oracle hatte jede Möglichkeit, Léo während seiner Aussage unter Eid im Oktober 2008 zu befragen. Es entschied sich, ihn nicht als Zeugen zu benennen, bis er CEO von HP wurde. In Anbetracht von Léos geringer Kenntnis der Sache und seiner Rolle erscheint Oracles Versuch, ihn in letzter Minute zu einer Aussage zu nötigen, als Versuch, ihn zu belästigen und bei der Ausübung seines Amts und seiner Pflichten als HP-CEO zu stören.“

Apotheker hatte 19 Jahre bei SAP gearbeitet, bevor er im September zum CEO von HP ernannt wurde. Als Chief Executive fungierte er 2008 bis 2010, trat aber im Februar 2010 zurück, als es Unruhe wegen sinkender Umsätze gab. Sein Amt bei HP tritt er am Montag an – ausgerechnet am Tag der Verfahrenseröffnung.

Apothekers Vorgänger bei HP war Mark Hurd, ein Freund von Oracle-CEO Larry Ellison. Letzterer hatte schon den Rauswurf von Hurd mit scharfen Worten kritisiert, als Apotheker als Nachfolger noch gar nicht im Gespräch war. Hurd ist inzwischen als einer von zwei Präsidenten bei Oracle beschäftigt.

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