Ja, zugegeben: Windows Phone 7 hat, was die Reaktionsfreudigkeit angeht, nichts mehr mit seinem Vorgänger zu tun. Auch sonst sind die Gemeinsamkeiten extrem gering bis gar nicht vorhanden, aber das ist auch gut so. Bei der Navigation durch die verspielt wirkenden Menüs läuft und animiert alles; ruckelfrei, schnell und so, wie es sein sollte.

Auch beim Blick in den Browser scheint alles zu stimmen. Webseiten sehen abgesehen von wenigen Ausnahmen so aus, wie sie sein sollten, aber gut – die Software ist ja auch noch nicht final. Das Laden klappt sowohl per UMTS als auch per WLAN angenehm flott, und der Multitouch-Zoom geht genauso gut von der Hand wie beim iPhone. Respekt. Beim Leistungstest fällt der neue Internet Explorer aber durch. Im Rightware Browsermark erreicht unser Mozart-Vorseriengerät gerade einmal 6189 Punkte. Bis zur Marktreife könnte es zwar noch etwas mehr werden, aber große Sprünge erwarten wir nicht. Zum Vergleich: Der erste iPod Touch erreicht mit 8025 Punkten schon fast ein Drittel mehr, ein schon fast ein Jahr altes Android-Samrtphone wie das Google Nexus One erreicht knapp 35.000 Punkte – ist also mehr als fünfmal schneller bei der Verarbeitung von JavaScript. Das fällt vor allem bei aufwändigen oder animierten Webseiten auf, die auf den neuen Windows Phones teilweise extrem langsam erscheinen. Und: Mangels Flash-Unterstützung gibt es für Diashows & Co. auch keine ansprechende Alternative.

Die Kamera überzeugt nur mittelmäßig – hier hat HTC noch einiges aufzuholen. Bilder in dunkleren Umgebungen zeigen ein starkes Farbrauschen, der Blitz macht dem Weißabgleich gelegentlich Probleme, was zu einem starken Blaustich führt, die Ränder sind leicht unscharf und überhaupt wirken die Fotos eher platt und sind nicht sonderlich farbenfroh. Auf Anhieb gefallen uns die Ergebnisse des iPhone 4 hier deutlich besser – und das hat nur 5 Megapixel. Wie in der Welt der Kompaktkameras heißt es also auch hier: Viele Punkte stehen nicht automatisch für ein besseres Bild. Dennoch, den Xenon-Blitz würden wir gerne auch bei anderen HTC-Smartphones sehen – auch in der Android-Ecke.

Der Akku des Mozart speichert 1300 mAh – und damit gleich viel wie der des 7 Trophy. Die Windows Phones von LG und Samsung haben mit 1500 mAh etwas stärkere Energiespeicher. Laut Hersteller soll der Strom im Standby-Modus für über 18 Tage ausreichen. Das dürfte wohl übertrieben sein – in der Praxis dürfte dem Mozart wie auch allen anderen aktuellen Smartphones mit dieser Ausstattung bei intensiver Nutzung täglich die Energie ausgehen. Und selbst Gelegenheitsnutzer werden kaum drei Tage mit einer Akkuladung überstehen. Zumal Gelegenheitsnutzer auch zu deutlich günstigeren Geräten greifen könnten.

Software
Zu Windows Phone 7 ist ja schon einiges gesagt. Derzeit befinden sich mit dem HTC Mozart und dem LG Optimus 7 E900 zwei Geräte im Praxistest. Ausführliche Erfahrungsberichte folgen in Kürze.

Vorläufiges Fazit

Das Mozart ist sympathisch. Es sieht gut aus, ist hervorragend ausgestattet und flott zu bedienen. Auch die Verarbeitung der Hardware ist auf höchstem Niveau. Lediglich der Browser und die Kamera leisten sich Schwächen. Man darf gespannt sein, ob der Hersteller die Probleme bis zur Markteinführung in etwa einer Woche noch anpackt. Für eine Wertung zur Oberfläche und Bedienung ist es noch zu früh – dafür wurde schlicht zu wenig Zeit mit Windows Phone 7 verbracht. Mit Spannung wird das Seriengerät erwartet.

Neueste Kommentare 

Noch keine Kommentare zu Windows-7-Phone mit Xenon-Blitz im Vorab-Test: HTC 7 Mozart

Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *