Toshiba friert OLED-Produktion ein

Ein Sprecher sagt: "Wir werden den Produktionsplan noch einmal grundsätzlich neu erstellen." Mit der 140 Millionen Euro teuren Anlage will man erst einmal LCD-Fernseher bauen. LG ist jetzt letzter großer Verfechter der organischen Technik.

Sonys 11-Zoll-OLED-Fernseher XEL-1 kostet in den USA 2500 Dollar (Bild: Sony).
Sonys 11-Zoll-OLED-Fernseher XEL-1 kostet in den USA 2500 Dollar (Bild: Sony).

Toshiba Mobile Display hat die Produktion von Fernsehern mit organischen Leuchtdioden bis auf weiteres gestoppt. Dies teilte Sprecher Masahiro Kume der Agentur Reuters mit. Stattdessen will man sich erst einmal auf die derzeit stark nachgefragten LCD-TVs konzentrieren.

Die Agentur zitiert Kume: „Wir werden den Produktionsplan noch einmal grundsätzlich neu erstellen.“ Der Zeitung Nikkei Daily zufolge hatte Toshiba Mobile Display im Jahr 2008 16 Milliarden Yen (140 Millionen Euro) in den Aufbau einer OLED-Produktion gesteckt. Teile dieser Ressourcen können aber möglicherweise für die Fertigung von Handy-Bildschirmen genutzt werden, wo sich die OLED-Technologie eher als bei Fernsehern durchzusetzen scheint.

Sony hatte schon im Februar angekündigt, es werde anders als geplant vorerst keine HDTVs mit OLEDs fertigen. Das größte Problem sind die hohen Preise, die bei zunehmender Bildschirmgröße fällig werden: Sonys 11-Zoll-OLED-Fernseher, eines von wenigen marktreifen Geräten, kostete in den USA 2500 Dollar Ladenpreis.

Nach dem Abgang von Toshiba Mobile Display, einem Joint Venture von Toshiba und Panasonic, ist LG der letzte große Verfechter von OLED-Fernsehbildschirmen. LG verkauft in Südkorea ein 15-Zoll-Gerät – nach eigenen Angaben mit Erfolg – und hat ein 31-Zoll-Modell vorgestellt, das nach aktuellem Stand der Technik allerdings ein Vermögen kosten würde. Auch Sony zeigte vor seinem Ausstieg noch im Januar 2010 einen 3D-TV auf OLED-Basis. Ganz abschreiben sollte man OLED-TVs also noch nicht.

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