Google: Brasilianische Regierung stellt die meisten Löschanträge

Das geht aus dem Transparency Report hervor. Er listet alle Regierungsanfragen und Löschanträge auf, die Google zwischen Juli 2009 und Juni 2010 erhalten hat. Zudem legt der Suchriese die Traffic-Zahlen für verschiedene Länder offen.

Google hat ein neues Online-Tool veröffentlicht: den Transparency Report. Er listet alle Anfragen zu Personenauskünften sowie die Löschanträge auf, die Google von Juli 2009 bis Juni 2010 von Regierungsbehörden erhalten hat. Wiederholte Gesuche derselben Behörde werden nicht ausgefiltert; ebensowenig wie von verschiedenen Einrichtungen gestellte Löschanträge für dieselben Inhalte. Der Suchriese legt darüber hinaus offen, wie vielen Gesuchen er nachgekommen ist.

Deutsche Behörden stellten im ersten Halbjahr 2010 124 Löschanträge, denen Google in 94,3 Prozent der Fälle nachkam (Screenshot: ZDNet).
Deutsche Behörden stellten im ersten Halbjahr 2010 124 Löschanträge, denen Google in 94,3 Prozent der Fälle nachkam (Screenshot: ZDNet).

Demnach stellt die brasilianische Regierung mit Abstand die meisten Anträge auf Entfernung von Inhalten aus Googles Suchergebnissen, von YouTube oder Google Mail, nämlich 398 (Removal). Auf Platz zwei folgt Lybien mit 149 Anfragen.

Die USA wenden sich am häufigsten an den Suchriesen, wenn es um Personenauskünfte (Data) geht (4287 Fälle). Dahinter folgen Brasilien (2435 Anfragen), Indien (1430 Anfragen) und Großbritannien (1343 Anfragen). Die deutsche Regierung beantragte im ersten Halbjahr 2010 in 668 Fällen Auskünfte über Google-Nutzer und stellte 124 Löschanträge, von denen 94,3 Prozent erfüllt wurden. Für China stehen im Moment keine Daten zur Verfügung.

Derzeit enthält die interaktive Karte der Regierungsanfragen die Daten der vergangen beiden Halbjahresperioden. Auf der Seite Traffic lässt sich nachlesen, wie die Zugriffszahlen auf einzelne Google-Dienste in verschiedenen Ländern im Monatsvergleich ausfallen. Hier scheint ebenfalls auf, wenn ein Dienst nicht funktionierte oder von einer Regierung blockiert wurde – etwa YouTube, das im Iran seit den Wahlen am 12. Juni 2010 nicht mehr aufrufbar ist.

„Wenn unsere Dienste blockiert werden, können wir unsere Nutzer nicht ordentlich betreuen“, schreibt David Drummond, Senior Vice President für Corporate Development und Chief Legal Officer, im Google-Blog. Der Transparency Report trage dazu bei, Zensur zu verhindern. Das Tool werde künftig auch Daten über China enthalten und den Mainland Availability Chart ablösen.

Themenseiten: China, Google, Internet, Kommunikation, YouTube, Zensur

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