Malware für Android: echte Gefahr oder Übertreibung?

Auch wenn einige Anbieter von Sicherheitslösungen mit ihren Warnungen und Studien bis hin zu Panikmache stark übertreiben, muss man sich darüber im Klaren sein, dass Smartphones für Cyberkriminelle durchaus ein lukratives „Geschäftsfeld“ darstellen können. Eine einfache und direkte Möglichkeit an das Geld des Benutzer zu kommen, ergibt sich durch bösartige Dialer.

Eine Malware hat die Möglichkeit, etwa 0900-Nummern anzuwählen oder SMS an fünfstellige Premium-Dienste zu senden. Dabei könnte beispielsweise ein Klingeltonanbieter ein Affiliate-Modell entwickeln und Vermittlern seines Dienstes eine Provision zahlen. Das ist ein legales Geschäftsmodell.

Denkbar ist, dass ein unseriöser Vermittler in einem Land, in dem Cyberkriminalität nicht ernsthaft verfolgt wird, eine Malware entwickelt, die vom Benutzer unbemerkt im Hintergrund SMS an den Klingeltonanbieter schickt. Wenn der Klingeltonanbieter damit konfrontiert wird, zeigt er sich bestürzt und weiß von nichts.

Neben Dialern bieten sich für Cyberkriminelle auch andere „Geschäftsfelder“, die man von klassischen Desktop-PCs kennt. Dazu zählen etwa Phishing-Anwendungen und Spyware. Bisher scheint das Market-Konzept von Android jedoch vor wirklich gefährlichen Anwendungen zu schützen.

Anders als Apple erlaubt Google jedem Entwickler seine Anwendung in den Android Market einzustellen. Die Software ist dort sofort verfügbar. Apple schaut sich jede Anwendung genau an. Es dauert bis zu 14 Tagen, bis der iPhone-Hersteller eine Anwendung für den App Store akzeptiert.

Google überprüft eine App nur dann an, wenn sie einige Male von Benutzern als „unangemessen“ gekennzeichnet wurde, wobei Google keine Angaben darüber macht, wie oft eine App gemeldet werden muss, bevor sie sich der Sache annimmt und die Anwendung möglicherweise entfernt.

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2 Kommentare zu Malware für Android: echte Gefahr oder Übertreibung?

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  • Am 18. Juli 2010 um 13:31 von firehorse

    Sicherheiten (inkl. Umfrage)
    Kein System was von Menschen erdacht oder entwickelt wurde, wird irgendwann einmal oder überhaupt Sicher sein. Das klappt nicht. Mit der Art und Weise der Warnungen tut sich die Anti-Viren-Branche allerdings auch selbst keinen gefallen.

    Bei der Umfrage hier habe ich lange überlegen müssen. Real wäre eine Entscheidung zwischen Antwort 1 und 4 gewesen. Irgendwo dazwischen liegt die Wahrheit. Allerdings muss man sich ja für eine Antwort entscheiden und daher wählte ich mit Bezug auf „aktuell“ Antwort 1. Aufgrund der Fragestellungen würde ich dieser Umfrage allerdings keiner Wertachtung zukommen lassen.

    Das Problem mit relativ neuen Produkten, welche auch nur einen gewissen Hype unterliegen, ist viel zu Umfangreich als einfach mal kurz abgehandelt zu werden. Die meisten Nutzer interessieren mögliche Gefahren ohnehin nicht und ein anderer Teil will sich – meist aus Selbstzweckgebunden – nicht dafür interessieren. Alles nichts neues.

    Ich denke aber dass in den nächsten Monaten/Jahren das Bild wieder völlig anders ausschauen wird. Was bleibt ist abwarten und immer ein Auge offen haben.

  • Am 20. November 2010 um 6:43 von Frank

    Sicherheit …
    im Netz wird es NIE geben. Erst recht nicht, wenn mit den Endgeräten sensible bzw. wertvolle Daten übertragen werden. Ich habe schon mehrere Apps mit Karte bzw. Google checkout bezahlt. Es ist schlicht eine Frage der Zeit, wann Smartphones für Hacker so interessant werden, dass sie sich die Mühe machen auf diesem Feld tätig zu werden.
    Ich habe ein kostenloses Antivirenprogramm auf meinen Androiden installiert, weiß leider nicht, wie aktuell, sicher, gründlich und somit wirkungsvoll es ist. Aber es gibt mir schon mal das Gefühl, zukünftigen Angriffen nicht VÖLLIG schutzlos ausgeliefert zu sein.
    Dass einschlägige Softwre-Hersteller sich dieses Themas auf ihre Weise annehmen, finde ich nicht verwerflich. Jeder weiß das, jeder muss sich seinen Teil dazu denken. Was soll zum Beispiel ein Bill Gates zur Wahl des Betriebssystems sagen??

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