US-Abgeordnete befragen Apple wegen Weitergabe von Standortdaten

Die Vorsitzenden eines Kongressausschusses zu Fragen der Privatsphäre haben einen Brief an Apple-CEO Steve Jobs geschickt. Darin äußern sie Besorgnis über die geänderten Datenschutzrichtlinien. Bis jetzt gibt es noch keine Reaktion von Apple.

Apple hat es geschafft, mit der jüngsten Änderung seiner Datenschutzrichtlinien die Aufmerksamkeit zweier Kongress-Abgeordneter auf sich zu ziehen. Demokrat Edward J. Markey und Republikaner Joe Barton erklärten, dass sie deshalb einen Brief an Apple-CEO Steve Jobs geschickt hätten. Die beiden sind Vorsitzende eines Ausschusses zu Fragen der Privatsphäre.

In dem Brief drücken die beiden Abgeordneten nach eigener Auskunft ihre Besorgnis aus und stellen zehn Fragen, die Jobs bis zum 12. Juli beantworten soll. In den Fragen geht es darum, dass Apple Informationen über den Aufenthaltsort seiner Kunden sammelt, um sie an Drittanbieter für standortbezogene Dienste weiterzugeben.

„Wir sind über die Folgen besorgt, die eine solche Sammlung von Daten auf die Privatsphäre der Apple-Kunden hat, weil die Apple-Anwender nur sehr begrenzte Möglichkeiten haben, die geänderten Datenschutzrichtlinien abzulehnen und trotzdem noch alle Funktionen ihres Apple-Produkts zu nutzen“, steht in dem Brief.

Die Abgeordneten fragen unter anderem, wann Apple mit der Sammlung von Standortdaten begonnen hat, ob diese Daten an die Mobilfunkanbieter weitergegeben werden und welche Vorkehrungen getroffen werden, dass man die Standortdaten nicht auf einen bestimmten Benutzer zurückverfolgen kann. Weiter wollen sie wissen, ob Apple die Daten von allen Anwendern erhebt oder nur von ausgewählten Kunden. Wenn ja, wie werden die Kunden herausgepickt, deren Standort Apple speichert?

Eine wichtige Frage ist, ob Apple einen Hinweis in einer allgemeinen Datenschutzerklärung für eine ausreichende Information der Kunden hält. Nach Meinung der Abgeordneten müssen Kunden nach amerikanischem Recht explizit zustimmen, bevor Informationen über ihren Aufenthaltsort weitergegeben werden.

Es ist unbekannt, ob der Brief Apple bereits erreicht hat. Auf Nachfrage von ZDNet gab es bis jetzt keine Reaktion.

In der Änderung der Datenschutzrichtlinie hatte Apple klargestellt, dass Positionsdaten von Geräten mit iPhone-OS an Drittanbieter weitergegeben werden, wenn man deren standortbezogene Dienste nutzt. Die genaue Formulierung lautet:

„Um standortbezogene Dienste auf Apple-Produkten anzubieten, dürfen Apple und seine Partner sowie Lizenznehmer präzise Standortdaten erheben, nutzen und weitergeben, einschließlich des geografischen Standorts Ihres Apple-Computers oder -Geräts. Die Standortdaten werden in anonymisierter Weise erhoben, wodurch Sie nicht persönlich identifiziert werden. Die Daten werden von Apple sowie Partnern und Lizenznehmern verwendet, um Ihnen standortbezogene Produkte und Dienste anzubieten und diese zu verbessern. Wir geben beispielsweise Ihren geografischen Standort an Anwendungsdienstleister weiter, wenn Sie deren Standortdienste auswählen. Manche von Apple angebotene standortbezogene Dienste, etwa die MobileMe-Funktion ‚Mein iPhone Suchen‘, erfordern Ihre personenbezogenen Daten, um zu funktionieren.“

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