Bericht: US-Justiz untersucht Apples Musikgeschäft

Es geht unter anderem um Apples Reaktion auf Sonderangebote von Amazon. Apple soll sich darüber bei Musiklabels wie Sony Music Entertainment beschwert haben. Die Ermittlungen befinden sich noch in einem frühen Stadium.

Wie die New York Times berichtet, untersucht das US-Justizministerium Apples Rolle im Markt für Musikdownloads. Angeblich führen die Wettbewerbshüter erste Gespräche mit Onlinehändlern und Musiklabels. Die Ermittlungen sollen sich in einem sehr frühen Stadium befinden: Noch ist unklar, ob sie auch zur Einleitung eines Kartellverfahrens führen werden.

Apple hat sich angeblich bei Sony über Amazon-Sonderangebote von Musik der US-Sängerin Alicia Keys beschwert (Screenshot: Greg Sandoval/CNET).
Apple hat sich angeblich bei Sony über Amazon-Sonderangebote von Musik der US-Sängerin Alicia Keys beschwert (Screenshot: Greg Sandoval/CNET).

Zwei hochrangige Vertreter der Musikindustrie sagten gegenüber ZDNet, es gehe unter anderem um Apples Reaktion auf Sonderangebote des Konkurrenten Amazon. Mit dem sogenannten „MP3 Daily Deal„, bewirbt der Online-Händler neue Musikalben am Tag ihrer Veröffentlichung zu reduzierten Preisen. Apple-Manager sollen die Musikindustrie darüber informiert haben, dass iTunes für keine Musik werben werde, die Amazon zu niedrigeren Preisen anbiete. Im Fall der US-Sängerin Alicia Keys hat sich Apple angeblich bei deren Label Sonic Music Entertainment beschwert, weil ihre Songs Bestandteil eines MP3 Daily Deal waren.

Quellen von ZDNet zufolge wollen die Ermittler nicht nur herausfinden, ob Apple dafür verantwortlich ist, dass Amazon die Zahl seiner Sonderangebote reduziert hat. Vielmehr sei man generell daran interessiert, ob das Unternehmen versuche, sich mit seiner dominierenden Marktposition Vorteile zu verschaffen. Nach Angaben des Marktforschungsunternehmens NPD Group ist Apple mit einem Marktanteil von 70 Prozent der größte Anbieter digitaler Musik.

Nach Ansicht von Scott Ambrose Reilly, einem Amazon-Manager, der im April von der Musiksparte des Unternehmens zur Abteilung Kindle gewechselt hatte, fühlte sich Apple durch den MP3 Daily Deal bedroht. „Wie kann ich nicht stolz sein auf den Daily Deal, der so erfolgreich war, dass er Apple geärgert hat“, schrieb Reilly damals in einer E-Mail.

Themenseiten: Amazon, Apple, Business, iTunes

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