Google registriert Website WebM Project – angeblich für Videocodec

Entdeckt hat dies ein Analyst. Er vermutet hinter WebM Project den bisher unveröffentlichten Codec VP8 von On2 Technologies. Google könnte ihn als Alternative zu H.264 aufbauen.

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Google hat sich eine Webite namens webmproject.com gesichert – möglicherweise für einen Videocodec, dessen Vorstellung die Gerüchteküche auf der laufenden Konferenz I/O erwartet. Derzeit ist die am 28. April für Google registrierte Site des WebM Project aber noch offline. Gefunden hat sie Dan Rayburn, Analyst bei Frost & Sullivan sowie Executive Vice President von Streamingmedia.com.

Im Februar hatte Google ein Unternehmen namens On2 Technologies gekauft, die einen bisher unveröffentlichten Videocodec namens VP8 entwickelt hat. Mit Global IP Solutions will Google nun auch noch eine Firma übernehmen, die ergänzende Technologien für Streaming von Sprache und Video im Programm hat. Langfristig könnte VP8 die Lücke füllen, die der Streit zwischen Adobe Flash und den beiden HTML-5-Codecs Ogg Theora sowie H.264 aufgerissen hat.

In dieser Debatte hat sich Google bislang nicht auf eine Seite geschlagen. Zwar hat man begonnen, Youtube von Flash auf HTML 5 umzustellen, aber später eine Allianz mit dem von Apple verstoßenen Unternehmen Adobe geschmiedet und Flash in Chrome integriert. Auch zwischen den rivalisierenden HTML-5-Video-Codecs hat sich Google nicht entschieden und implementiert in Chrome einfach beide.

Der bisher größte Vorteil von H.264, das vor allem Microsoft und Apple unterstützen – auch weil sie dafür Lizenzgebühren bekommen -, ist die Unterstützung durch Hardware. Bestimmte Prozessoren können solche Videos ohne Umweg über ein Programm dekodieren, was schneller ist und Strom spart. Nun sagt Dan Rayburn, er habe von zahlreichen Quellen erfahren, dass „Google Hardwaresupport für VP8 ankündigen“ wird. „Wenn das stimmt und VP8 so gut ist, wie On2 behauptet, hat H.264 langfristig einen starken Rivalen. Ohne Hardware-Unterstützung kann sich VP8 gut schlagen, wird aber nie an H.264 herankommen.“

Der zweite für HTML 5 in Frage kommende Videocodec Ogg Theora lässt nicht nur Hardware-Unterstützung vermissen, Microsoft und Apple haben auch schon mit Patentklagen gedroht. Mozilla beispielsweise will aber nur einen lizenzfreien Open-Source-Codec wie Ogg Theora nutzen. Google mit seiner Marktmacht rund um die Video-Website Youtube und den Browser Chrome könnte eine neue, möglicherweise freie Alternative schaffen.

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