Wenn die DENIC ausfällt: So bleibt die Website erreichbar

Die Nichterreichbarkeit der Domain bedeutet für viele Unternehmen einen finanziellen Schaden. ZDNet zeigt, wie man seine Internetpräsenz für einen Großteil der Nutzer aufrechterhält, auch wenn die TLD für einige Stunden ausfällt.

Vor einer Woche kam es zu einer Fehlfunktion bei den DNS-Servern der DENIC mit dem Ergebnis, dass zahlreiche .de-Domains für mehrere Stunden nicht erreichbar waren. Schuld daran war ein unvollständiger Kopiervorgang. Zwölf der 16 Serverstandorte erhielten nur einen Teil der Daten der .de-Zone. Wer einen dieser zwölf Server befragte, bekam für viele Domains den Fehler NXDOMAIN (nicht existierende Domain), obwohl die Domains eigentlich hätten erreichbar sein sollen.

Grundsätzlich sollten immer mehrere DNS-Server für eine Zone wie .de „autoritativ“ sein. Das heißt, dass sie mit dem vollständigen Datenbestand für diese Zone versorgt werden. Fällt einer der Server aus, befragen die Clients einfach einen anderen Server. Ein Ausfall eines Nameservers für eine Zone bedeutet daher kein Problem. Zu Fehlern kommt es aber, wenn mindestens einer der Server falsche oder unvollständige Antworten liefert. Dafür hat das DNS-System keinen Fehlerkorrekturmechanismus.

Die DENIC hat in einer Erklärung darauf hingewiesen, dass der Fehler dazu geführt habe, dass die betroffenen .de-Domains nicht über ihre Domainadresse erreichbar waren. Damit sind viele Dienste allerdings überhaupt nicht erreichbar, denn entgegen landläufiger Meinung reicht die IP-Adresse zur Nutzung oft nicht aus. Zu diesen Diensten zählen auch HTTP und SMTP.

Viele Websitebetreiber hosten mehrere Websites auf einem Server. Er erkennt an dem sogenannten Host Header, der dem Domainnamen entspricht, welche Website er den Benutzern präsentieren muss. Falls die Websites www.example1.de und www.example2.de beide auf dem Server mit der IP-Adresse 192.0.2.17 betrieben werden, kann der Server nicht wissen, welche Website er anzeigen soll, wenn Anwender ihn über die Adresse http://192.0.2.17 erreichen.

Dasselbe gilt für E-Mail-Server, die E-Mails für mehr als eine Domain akzeptieren. Zwar nehmen E-Mail-Server in der Regel auch Adressen wie postmaster@[192.0.2.18] an, damit wird aber nur der Betreiber und kein normaler Benutzer erreicht. Wenn etwa ein anderer Serverbetreiber feststellt, dass eine bestimmte IP-Adresse Spam versendet, aber die Domain nicht kennt, kann er den Betreiber unter der E-Mail-Adresse postmaster@[192.0.2.18] darüber informieren.

Themenseiten: Kommunikation, Security-Praxis, Server, Servers

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

Noch keine Kommentare zu Wenn die DENIC ausfällt: So bleibt die Website erreichbar

Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *