Neue P2P-Schnüffeltechnik: Müssen Filesharer zittern?

Wissenschaftler aus Frankreich haben eine Methode entwickelt, mit der sich das BitTorrent-Netzwerk besser überwachen lässt als bisher. Aber sie fanden auch heraus, dass die Verfolgung privater Filesharer gar nicht sinnvoll ist.

Bei der Überwachung von P2P-Netzwerken setzen die von den Rechteinhabern beauftragten Schnüffelfirmen derzeit das Programm "File Sharing Monitor" ein. Dabei handelt es sich um eine modifizierte Version des Open-Source-Client Shareaza. Das könnte sich jedoch in der Zukunft ändern, denn französische Forscher haben eine Methode entwickelt, wie sich das BitTorrent-Netzwerk sehr viel effektiver überwachen lässt.

Eine Gruppe von Wissenschaftlern um Stevens Le Blond am „Institut national de recherche en informatique et en automatique“ (INRIA) präsentierte jetzt das Ergebnis einer 103-tägigen Studie (PDF) auf der Usenix-Konferenz LEET ’10. Der Vortrag trägt den Namen „Spying the World from your Laptop“ (PDF). Die Studie wurde mit nur einem Rechner durchgeführt.

Der Fokus der Studie bestand nicht darin, private Filesharer zu identifizieren, sondern es ging darum, die Strukturen im BitTorrent-Netzwerk zu erforschen. Dennoch ist das Ergebnis erschreckend. In den 103 Tagen konnten sie 148 Millionen IP-Adressen und zwei Milliarden Downloads in ihrer Datenbank sammeln.

Es ist in den meisten Fällen möglich gewesen, die IP-Adressen und die Downloads in Beziehung zu setzen. Das gilt insbesondere auch für BitTorrent-Nutzer, die über das Tor-Netzwerk am P2P-Filesharing teilgenommen hatten, um ihre echte IP-Adresse zu verschleiern.

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4 Kommentare zu Neue P2P-Schnüffeltechnik: Müssen Filesharer zittern?

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  • Am 14. Mai 2010 um 15:43 von ShodanKI

    Fazit
    Nun da es wissenschaftlich bewiesen sei dass der aufwand den content provider auszuschalten das „problem“ lösen kann.
    Bleibt nur vermerken.
    Man WILL den Content gar nicht abschalten.
    Denn das würde doch das Geschäft mit der Abmahnung behindern.
    Warum die Kuh schlachten die man melken kann.

    Ich sehe es es als sehr unwahrscheinlich an das die Content Provider abgeschaltet werden.
    Lieber die Leecher kriegen und per abmahnung kassierern als den eigenen Content effektiv schützen.
    Daran kann man ja kein geld verdienen.

    So Long
    the Shodan

  • Am 16. Mai 2010 um 12:25 von bombinho

    Legal Illegal
    HALLO, AUFWACHEN!!! Es gibt ja wohl auch legale Torrents, oder?
    Was soll dieser Artikel denn? Und wie nimmt man die Benutzer aus,
    die den Download einer Linux-Distibution angeschoben haben und nach Entpacken
    feststellen es ist schon wieder ein Porno/Kinofilm/Spiel?
    Das Torrentnetzwerk wird mittlerweile bereit von vielen Anbietern als
    kostenguenstige Variante zur Bereitstellung von grossen Dateien genutzt.
    Ja, auch kommerziellen Anbietern!

    • Am 18. Mai 2010 um 15:01 von TomTom

      AW: Legal Illegal
      Torrent ist eh tot. Und wer will mir denn erzählen, dass die Leute alle Linuxdistributionen laden? ;)

  • Am 19. Mai 2010 um 1:09 von Norman

    Nicht alles ist illegal
    Leider kann man über torrent sehr viele illegale Sachen verbreiten. Neben Linux-Distribution gibt es aber noch extrem viele andere Sachen, die über Torrent LEGAL verbreitet werden. Darunter zählen Produkte von kleinen Softwareherstellern (nein, ich meine keine Cracks), Musiker/Filmer in die Indi-Szene, die berühmten Fansubber (mit lizenztechnisch unkritischem Inhalt und Segen der jeweiligen Filmvertreiber) etc. etc. etc.
    Die können gerne extrem viel Traffic verursachen und das ohne bedenken.
    Deswegen ist in meinen Augen der legale Torrent noch lange nicht tot. Die legalen Communities sprechen für sich. Beispiele gibts wie Sand am mehr und lassen sich leicht via Suchmaschine finden.
    Gegen die illegalen Torrents kann man ja gerne was machen. Wer aber glaubt, dass jeder mit einem Torrent-Client illegale Sachen runterlädt, sollte vorsichtig sein.

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