Ex-Admin der Stadt San Francisco wegen Netzwerk-Entführung verurteilt

Laut seinem Anwalt wollte Terry Childs das Glasfaser-WAN nur vor Zugriff inkompetenter Personen schützen. Dabei handelte es sich allerdings um seine Vorgesetzten. Ihm drohen bis zu fünf Jahre Haft.

Ein früherer Administrator des Netzwerks der Stadt San Francisco wurde gestern verurteilt: Er hat dem Gericht zufolge das Computernetz der Stadt zweckentfremdet und sich geweigert, seinen Vorgesetzten den Zugang zu ermöglichen.

Der Angeklagte namens Terry Childs hatte zehn Jahre in der Abteilung für Telecommunication Information Services gearbeitet. Jetzt droht ihm laut San Francisco Chronicle eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren – sein Vergehen wurde als Schwerverbrechen eingestuft. Richter Teri Jackson wird allerdings wohl die bereits abgesessene Zeit anrechnen: Childs ist seit Juli 2008 in Untersuchungshaft.

Der 45-Jährige hatte die Netzwerkzugänge zum Glasfaser-WAN der Stadt geändert, über das etwa 60 Prozent der Verbrechensbekämpfung, der Abrechnungen und auch die Gefängnisverwaltung laufen. Er soll wegen anstehender Entlassungen wütend gewesen sein.

Zunächst versuchte die Stadt, ihn wegen Ausspionierens seiner Vorgesetzten fristlos zu kündigen, doch die Klage wurde 2009 abgewiesen. Inzwischen hatte Bürgermeister Gavin Newsom bei einem geheimen Gefängnisbesuch bei Childs eine Woche nach dessen Inhaftierung die geänderten Passwörter bekommen, sodass das Glasfaser-WAN wieder genutzt werden konnte.

Newsom soll als Zeuge gesagt haben, Childs habe die Stadt „in Gefahr gebracht“. Der Anwalt von Childs dagegen argumentierte, es habe keine Zerstörungabsicht vorgelegen. Childs habe das Netzwerk lediglich vor dem Zugriff inkompetenter städtischer Angestellter geschützt, die ihn loswerden wollten.

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