F8-Konferenz: Facebook stellt „Open Graph“ vor

Facebook-Anwender sollen damit das gesamte Web "sozial" machen. Open Graph funktioniert über neue Schnittstellen und Plug-ins für Partner-Sites. So lassen sich theoretisch die Aktivitäten der Facebook-Freunde im gesamten Web verfolgen.

Facebook hat auf seiner Entwicklerkonferenz F8 in San Francisco einige Neuerungen vorgestellt. Die wichtigste davon ist das „Open Graph“-Projekt, mit der Facebook-Anwender eine eigene Landkarte des Webs erstellen können. Facebook-CEO Mark Zuckerberg nannte Open Graph euphorisch „den stärksten Anstoß zur Veränderung, den wir dem Web je gegeben haben.“

Mit Open Graph will Facebook weit auseinander liegende Bereiche des Webs verbinden, die gegenwärtig von anderen Social-Media-Sites abgedeckt werden. „Yelp zeichnet den Teil der Karte, der sich mit kleinen Unternehmen beschäftigt, während Pandora Radio sich um die Musikkarte kümmert“, sagte Zuckerberg. „Wenn wir diese getrennten Graphen nehmen und sie zusammenfügen, erschaffen wir ein Web, das intelligenter, sozialer, personalisierter und semantischer ist als bisher.“

Bret Taylor, Director of Platform Product, stellte die drei Bestandteile von Open Graph vor. Der erste sind „Social Plug-ins“ (soziale Erweiterungen) für Facebooks Partner-Sites, zu denen etwa CNN gehört. Benutzt eine Partner-Site solche Plug-ins, können Facebook-Anwender sehen, was ihre Freunde auf dieser Site lesen und welche Kommentare sie schreiben. Eines dieser Plug-ins ist der im Vorfeld der F8 bekannt gewordene „Like“-Button, mit dem man Inhalte an seine Freunde weiterleiten kann, die man interessant findet.

Das „Activity-Streams“-Plug-in zeigt die Aktivitäten eines Facebook-Freundes auf der jeweiligen Site an. Ergänzt wird es durch ein „Recommendations“-Plug-in (Empfehlungen), das sehenswerte Inhalte anzeigt. „Dabei geht es nicht nur um die zehn Artikel, die am meisten weitergeleitet wurden, sondern um wirklich aussagekräftige Empfehlungen“, versprach Taylor.

Die „Social Bar“ schließlich fasst Plug-in-Funktionen in einem Menü mit „Like“-Button, Facebook-Chat und Freundeslisten zusammen. Damit erinnert sie an Google Friend Connect und die Meebo-Toolbar.

Die zweite Ankündigung ist das Open-Graph-Protokoll selbst. Taylor nannte es eine „Spezifikation für eine Menge von Metatags, mit denen Sie Ihre Seiten kategorisieren können. So wissen wir (bei Facebook), was für eine Art von Objekt der wirklichen Welt ihre Seite repräsentiert.“

Das Open-Graph-Protokoll startet laut Facebook mit 30 Partnern. Eine Partner-Site, die zu Amazon gehörende Internet Movie Database, verwende bereits das Open-Graph-Protokoll, um die Seiten für die einzelnen Filme zu kategorisieren. Klicke man hier auf den „Like“-Button, werde der Film automatisch in die Rubrik „Lieblingsfilme“ im Profil des Anwenders eingetragen.

Die dritte Ankündigung betrifft die Graph-API. Zu den neuen Funktionen gehört eine verbesserte Suchfunktion, mit der Entwickler alle öffentlichen Informationen auf Facebook durchsuchen können. Durch eine neue Partnerschaft mit Yahoo und Twitter lässt sich nun auch gemeinsam das OAuth-2.0-Protokoll nutzen. Damit kann man nach dem Login auf einer Site auf geschützte Dienste einer anderen Site zugreifen, ohne die eigenen Login-Daten preiszugeben. Die Einführung des OAuth-Protokolls macht den Facebook-Connect-Dienst überflüssig, der eingestellt werden soll.

Weitere F8-Neuerungen: Anwender sollen in Zukunft alle Rechte für Partneranwendungen auf Facebook mit einem einzigen Klick vergeben können. Die Genehmigung soll auch für länger als 24 Stunden gültig bleiben. Die virtuelle Währung „Facebook Credits“ wird sich laut CEO Zuckerberg schnell weiterentwickeln. Die geschlossene Betatestphase mit 100 Partnern werde erweitert und die Funktion bald auf die gesamte Facebook-Welt ausgedehnt.

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg auf der F8-Konferenz in San Francisco (Bild: James Martin/CNET).
Facebook-Gründer Mark Zuckerberg auf der F8-Konferenz in San Francisco (Bild: James Martin/CNET).

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