Zwölf Kerne auf einem Chip: AMDs 6100-CPUs im Praxistest

AMD gleicht mit seiner Maranello-Plattform (AMD 6000) und seinen Magny-Cours-Prozessoren (Opteron 6100), den derzeitigen Technologierückstand seines K10-Cores gegenüber Intels Nehalem-Architektur aus, indem es 12 Cores pro Chip anbietet und eine Architektur einsetzt, die eher mit Intels Nehalem-EX (Intel 7500) vergleichbar ist. Diese Plattform wird jedoch zu einem Preis angeboten, die noch leicht unterhalb Intels 5600-CPUs (Westmere-EP) liegt.

Um den Anschluss an Intel nicht zu verlieren, arbeitet AMD an seinem neuen Bulldozer-Core, der die Nachfolge des K10 antreten soll. Bisher ist bekannt, dass AMD wie Intel eine Turbo-Funktion realisieren will, die die Taktfrequenz unter bestimmten Bedingungen erhöht, etwa wenn nur ein Core belastet wird und die Betriebstemperatur dies zulässt.

Außerdem will AMD ein Hyperthreading implementieren, dass Intels Technologie überlegen ist. Ein Bulldozer-Kern besitzt nicht nur zwei komplette Registersätze, sondern auch zwei komplette Integer-Verarbeitungseinheiten mit jeweils eigenem Scheduler, eigener Pipeline und eigenem L1-Datencache. Die FPU-Abarbeitung ist pro Kern nur einfach vorhanden.

Die Bulldozer-CPUs sind nicht vor 2011 zu erwarten. Das heißt zwangsläufig, dass AMD sich dann mit Intels Sandy-Bridge-CPUs messen muss. Intel setzt bei seiner neuen Architektur vor allem auf den SSE2-Nachfolger AVX. Dabei erweitert Intel seine Floating-Point-Architektur auf eine Verarbeitungsbreite von 256 Bit. Dann können vier Double-Precision-Operationen oder acht Single-Precision-Operation gleichzeitig ausgeführt werden.

Möglicherweise werden sich die zukünftigen CPUs der beiden Hersteller stärker unterscheiden als bisher. Nach den derzeitig bekannten Verlautbarungen der Unternehmen wird Intel verstärkt auf Floating-Point-Performance setzen, während AMD sich auf die Integer-Verarbeitung konzentriert.

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2 Kommentare zu Zwölf Kerne auf einem Chip: AMDs 6100-CPUs im Praxistest

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  • Am 7. April 2010 um 22:32 von Horst

    Integer vs. Floating-Point-Performance
    ZDNET: „Nach den derzeitig bekannten Verlautbarungen der Unternehmen wird Intel verstärkt auf Floating-Point-Performance setzen, während AMD sich auf die Integer-Verarbeitung konzentriert.“

    Frage: Welche Anwendungsbereiche profitieren von besserer Integer Verarbeitung und welche von besserer Floating-Point-Berechnung? Welche Entwicklungsrichtung macht eurer Ansicht nach mehr sinn?

    Horst

    • Am 9. April 2010 um 9:34 von DerMichi

      Interessante Frage
      Ich bin gespannt auf die Antwort.

      Ach ja, es ist Freitag!

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