Bericht: EU will alle Europäer bis 2013 mit schnellem Internet versorgen

Als Mindestgeschwindigkeit für Breitbandzugänge sind bis 2020 30 MBit/s vorgesehen. Mindestens die Hälfte aller Haushalte soll im gleichen Jahr über einen Internetanschluss mit 100 MBit/s verfügen. Zudem will die EU den Onlinehandel in Europa erleichtern.

Neelie Kroes (Foto: EU-Kommission)
Neelie Kroes (Foto: EU-Kommission)

Die EU will alle Europäer bis zum Jahr 2013 mit Breitbandinternet versorgen. Das meldet das Handelsblatt unter Berufung auf ein internes Arbeitspapier der EU-Kommissarin für Telekommunikation und Informationstechnologie, Neelie Kroes, das den Titel „Digitale Agenda für Europa“ trägt.

Wie die Zeitung berichtet, sieht der Plan der EU-Kommissarin bis 2020 eine Geschwindigkeit von mindestens 30 MBit/s für Breitbandzugänge vor. Im selben Jahr soll bereits die Hälfte aller Haushalte über einen Internetanschluss mit einer Übertragungsrate von mehr als 100 MBit/s verfügen. Das Vorhaben ist Teil der Wachstumsstrategie „Europa 2020„, die die europäische Wirtschaft ankurbeln und international wettbewerbsfähiger machen soll.

In ihrem Arbeitspapier, das Ende April veröffentlicht werden soll, kritisiert Kroes dem Handelsblatt zufolge die „Fragmentierung der Märkte, überholte Regelwerke zur Standardisierung sowie ganz allgemein Überregulierung“. Diese Faktoren sorgen nach Ansicht der EU-Kommissarin derzeit dafür, dass das Marktpotenzial nicht ausgeschöpft wird.

Weiter bemängelt die niederländische Politikerin, dass der grenzübergreifende Onlinehandel in Europa noch immer durch unterschiedliche gesetzliche Vorschriften erschwert werde. Schon im Oktober 2009 hatte EU-Kommissarin Meglena Kuneva angekündigt, sie wolle den Online-Binnenhandel in Europa vereinfachen. Zu diesem Zweck forderte sie Anbieter unter anderem dazu auf, paneuropäische Websites mit .eu-Domains einzurichten.

Die US-Kommunikationsbehörde FCC hat unterdessen einen Zehn-Jahres-Plan für den Breitbandausbau in den Vereinigten Staaten vorgelegt. Dieser sieht vor, dass bis zum Jahr 2020 rund 100 Millionen US-Bürger einen Internetanschluss mit einer Geschwindigkeit von 100 MBit/s erhalten. In Bibliotheken und Schulen sind sogar Anschlüsse mit 1 GBit/s geplant.

Darüber hinaus will die FCC ländliche Regionen mit drahtlosem Internet versorgen. Dieser Schritt soll mit neuen Mobilfunkfrequenzen realisiert werden, die aus der Umstellung des analogen auf digitalen TV- und Radioempfang frei werden (Digitale Dividende). Der Großteil der amerikanischen Bevölkerung hat der Behörde zufolge derzeit einen Internetzugang mit einer Geschwindigkeit zwischen 3 und 4 MBit/s.

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