Apple zensiert Apps mit nackter Haut – sogar Bikini-Fotos

5000 Anwendungen wurden am Wochenende aus dem App-Store entfernt. Apple nennt sie "sexuell freizügig". Kritiker finden die Regelauslegung "noch strenger als erwartet".

Apple ist dabei, den App Store für das iPhone von „sexuell zu freizügigen“ Applikationen zu befreien. Allein am vergangenen Wochenende wurden rund 5000 „anstößige“ Anwendungen entfernt.

Jon Atherton, Entwickler der App „Wobble“, hat nach eigenen Angaben mit Apple über die neuen Vorgaben für sexuelle Inhalte gesprochen, die auf dem iPhone oder dem iPod Touch erscheinen. Nach seinen Angaben sind diese Regeln noch strenger als erwartet.

Zensiert: iPhone-App Wobble (Bild: Herstellerwerbung)
Zensiert: iPhone-App Wobble

Laut Atherton hat Apple alle Applikationen vom Shop ausgeschlossen, die Bilder von Frauen (oder Männern) in Badeanzügen zeigen, sowohl Bikinis als auch Einteiler. Natürlich sind nackte Tatsachen verboten, laut Atherton fallen aber alle Arten von nackter Haut, und sogar Silhouetten von nackten Körper unter den Bann.

Apple war schon früher rigoros gegen in irgendeiner Weise „anstößige“ Anwendungen vorgegangen. Ein Grund könnte sein, dass sich die Jugendschutzeinstellungen von iTunes nicht mit iPhone und iPod synchronisieren lassen. Bekannt wurde zum Beispiel das Vorgehen gegen den E-Book-Reader Eucalyptus, den Apple zunächst ablehnte, weil man mit ihm das altindische Liebesbuch „Kamasutra“ lesen konnte.

Unter den Bann fiel auch das Wörterbuch Ninjawords, weil es angeblich „anstößige“ Begriffe enthielt. Die musste der Benutzer allerdings selbst aktiv eingeben, um sie zu finden – wie in jedem Wörterbuch.

Themenseiten: Apple, Mobil, Mobile, Zensur, iPhone, iPod, iTunes

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7 Kommentare zu Apple zensiert Apps mit nackter Haut – sogar Bikini-Fotos

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  • Am 22. Februar 2010 um 22:15 von Chris

    „Zensur“ als Tag unterm Artikel !!!
    Sehr schön. Hier wird es wenigstens beim Namen genannt, was Apple da abzieht.

    Zum Glück setze ich Windows Mobile ein, das mir als Anwender alle Freiheit lässt was ich installiere und nutze und den Developern die Freiheit lässt zu entwickeln und anzubieten was die möchten.

    Ich hoffen das bleibt bei Windows Phone 7 auch so.

  • Am 23. Februar 2010 um 14:13 von dirk

    Apple
    Ich hoffe sehr das Windows 7 mobile das hält was es verspricht, dann werde ich mein Iphone abgeben und zu mobile 7 wechseln. das Iphone stürzt bei mir sowieso einmal am Tag ab. im Grunde bin ich nur noch beim Iphone wegen den App´s.

    • Am 3. März 2010 um 6:51 von SK

      AW: Apple
      „…bin ich nur noch beim iPhone wegen *DER* Apps.“
      *rotfl*
      Naja, wenn Du wegen Triebstau & Nackedei-Häschen dann auch [bitte wirklich] Dein iPhone zurückgibst – ist die allgemeine Trauer über einen solch gravierenden Verlust für die Apple-Community garantiert ernorm .. gering.
      Mal ernsthaft:
      Apple ist ein kommerzielles Unternehmen.
      Unternehmen sind auf Gewinnerzielung ausgelegt.
      Und (oh Wunder): Apple hat auch weibliche Kunden.
      Die finden es mehrheitlich total_toll, wenn sie im app store omnipräsent mit blanken Ti**en & Är***en abgenervt werden.
      Jetzt die Preisfrage:
      Wer ist für Ertrag und Image von Apple relevanter:
      A) Der Anteil der Frauen innerhalb der Zielgruppe (Anwälte, Mediziner, Grafiker, Galeristen, IT- & Werbefachleute, Selbständige,…)
      — oder
      B) 15-jähige Hosensch***er, die sich mit g**len Handy-Apps 9 mal am Tag auf’m Klo einschließen (weil die Klassenkameradin sie immer_noch_nicht ranlässt)?

      Kommst Du nicht zu Antwort A), solltest Du evtl. noch mal mit Papa (oder Mama) ein Gespräch über Bienen und Blumen führen.

      Falls die Zeit haben. Könnte ja sein, dass Papa gerade mit einem g**len Handy-App auf’m Klo eingeschlossen ist. Und Mama macht, was Frauen halt so den ganzen Tag machen: Spärlich bekleidet erotisch posen und Popowackeln.

  • Am 23. Februar 2010 um 17:04 von Matze

    Abartig!
    Ist ja abartig pervers, was Apple hier für eine Zensur betreibt! Aus welchem Jahrhundert sind die denn?

    • Am 23. Februar 2010 um 23:28 von Tobi

      AW: Abartig!
      naja, sei froh wenn du von deiner Pornosucht loskommst. Führt eh zu nichts gutem :-)
      Viel sinnvolles wird dir damit wohl nicht entgehen,

      • Am 24. Februar 2010 um 15:22 von Chris

        AW: AW: Abartig!
        Das hat sicher nix damit zu tun. Es ist nur etwas merkwürdig, wenn Apple auf der einen Seite bestimmte Programme aussperrt, andere mit ähnlichem Inhalt drin lässt oder sogar neue aufnimmt (http://itunes.apple.com/de/app/sex-positions-game-18-free/id356879583?mt=8).

        Entweder Apple legt hier zweierlei Maß an oder sie wissen selbst nicht was sie tun.
        Vielleicht haben die Anwendungen Apple zu wenig Kohle eingespielt oder die Autoren der Programme haben sich auf eine andere Art unbeliebt gemacht. Die Begründung, wieso z.B. das Sports Illustrated Programm bleiben durfte („es handelt sich um eine bekannte und akzeptierte Marke“) klingt ein bisschen fadenscheinig, nachdem das Programm von ?Stern? geblockt wurde, weil es (unter anderem) eine Bilder-Gallerie enthielt die der von SI nicht unähnlich war. Gab es vielleicht in einer der Ausgaben davor einen Apple-kritischen Artikel? Man weiß es nicht – und das ist das Problem. Oder kennt Rollkragen-Stve einfach nicht den Stern (ist natürlich anzunehmen) und das reicht schon als Kriterium aus.

  • Am 25. Februar 2010 um 0:01 von Norman

    Nicht so schlimm
    Finde diese Aktion jetzt gar nicht schlimm. Gebe zu, dass ich mir solche Apps auch mal angeschaut habe und glaube kaum, dass sie jemand vermissen wird.

    Nebenbei sollte man bedenken, wo Apple herkommt. Genau. Aus den U.S.A. und wir wissen doch alle, dass die etwas prüder sind, oder es zumindest sein wollen. Alleine was man hier teilweise an Freizügigkeit in Sachen Shampoo-Werbung sieht wäre dort undenkbar.

    Man kann jetzt darüber streiten, zumal es hinter den Kulissen oder auf dem Rotlicht-Markt dort wiederum anders aussieht, aber das sollte man jetzt nicht thematisieren, denn sonst landen wir in einer Grundsatzdiskussion.

    Apps, die Meinungen gegen Apple verbreiten, sieht Apple selber bestimmt auch nicht gerne. Nur seien wir mal ehrlich. Solche Art der Zensur bzw. das Bannen von Apps die direkt oder indirekt was gegen Apple gesagt haben…dieses Verhalten legen genügend andere Firmen und sogar Institutionen (sogar hierzulande) an den Tag. Wer sich darüber wundert, sollte aufwachen.

    Keine Bange…hier spricht kein Fanboy. Mein iPhone wird dadurch nicht schlechter (obgleich ich nicht nachvollziehen kann, wie das iPhone jeden Tag abstürzen kann). Sollten nennenswerte Sachen von Apple durchgesetzt werden, die mich Einschränken, denke ich natürlich darüber nach Konsequenzen walten zu lassen.

    Aber so ein Kram?!

    Jeder der´s braucht kann nackte Tatsachen auf sein iPhone/iPod hochladen und gut ist.

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