Ausblick 2010: neue Chancen und Aufgaben der IT

Die Marktforscher sind sich weitgehend einig: 2010 wird besser als 2009, bleibt aber schwierig. Für Unternehmen ist es daher wichtig, sich an die neuen Verhältnisse anzupassen. IT ist ein Werkzeug dafür - wenn man sie richtig nutzt.

Glaubt man den Prognosen der Marktforscher – und in dem Fall tut man es sicher einmal gerne –, haben die IT-Branche und die Unternehmen in Deutschland das Schlimmste überstanden. Der Branchenverband Bitkom etwa geht davon aus, dass sich der ITK-Markt im kommenden Jahr europaweit stabilisiert. Er beruft sich dabei auf aktuelle Daten des European Information Technology Observatory (EITO).

Demnach wird der Umsatz mit Produkten und Diensten der Informationstechnik, Telekommunikation und Consumer Electronics in der EU im Jahr 2010 um 0,5 Prozent auf rund 714 Milliarden Euro zurückgehen. Im Jahr 2009 beträgt das Minus jedoch noch 2,2 Prozent.

„Die globale Wirtschaftskrise trifft den ITK-Sektor weniger als viele andere Branchen“, sagt Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer. „Der Aufschwung der Gesamtwirtschaft im kommenden Jahr wird auch zu einer Belebung der Hightech-Märkte führen.“ Insbesondere die Nachfrage der Unternehmen werde dann wieder anziehen. Derzeit warten viele stark von der Wirtschaftskrise betroffene Unternehmen, zum Beispiel aus dem Maschinen- oder Fahrzeugbau, mit dem Start neuer IT-Projekte ab, bis sich die Lage bessert.

Etwas optimistischer als EITO und Bitkom sind die Marktforscher der Experton Group. Ihre positivere Einschätzung begründen sie mit Daten einer Befragung von IT-Entscheidern deutscher Unternehmen. Von diesen erwartet fast die Hälfte der IT-Entscheider für 2010 einen Rückgang des IT-Budgets. Ein Drittel plant mit konstantem und ein knappes Fünftel mit einem steigenden IT-Budget. Neben der Wirtschaftskrise wurden in der Erhebung auch das vorsichtige Herangehen an Innovations- und Wachstumsthemen sowie die Verschiebung und Streckung von IT-Projekten als Ursachen ausgemacht.

Die seit Kurzem wieder verstärkt festzustellenden Übernahmeaktivitäten – mit ihren nachgelagerten IT-Umstrukturierungen – und die Bereitstellung öffentlicher Gelder im Rahmen des Konjunkturpakets II für IT-Infrastrukturprojekte für Organisationen der öffentliche Hand allein könnten dem Markt nicht die notwendigen Impulse verleihen, um an die Wachstumsraten der vergangenen Jahre anzuknüpfen, so die Experton-Analysten. Sie gehen daher davon aus, dass „ein signifikantes Wachstum für den IT-Markt 2010 nicht festzustellen sein wird“. 2011 erwarten sie dagegen wieder eine Zunahme des Marktvolumens von knapp 3,5 Prozent.

Noch ein bisschen positiver als die Experton Group blickt IDC in das kommenden Jahr. „Durch den wirtschaftlichen Aufschwung lässt der Druck auf die Ausgaben um einiges nach, sodass, wenn es 2010 wieder aufwärts geht, einige Wendepunkte erreicht werden können, die die Umgestaltung der Branche vorantreiben“, sagt Frank Gens, Senior Vice President und Chief Analyst bei IDC.

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