Derzeit setzt Sony Ericsson bei seinen Smartphones auf zwei Betriebssysteme: Windows Mobile und Symbian S60. Das Satio läuft unter Symbian in der 5th Edition – und somit mit der gleichen Software, die auch auf dem Nokia N97 und dem Samsung i8910 HD ihren Dienst verrichtet.

Samsung hat mit TouchWiz eine eigene Handy-Oberfläche entwickelt, die plattformübergreifend auf nahezu allen seinen Handys zum Einsatz kommt. Ähnlich sieht es auch bei LG aus – die Koreaner haben mit ihrem S-Class-Interface ebenfalls eine Oberfläche, die auf dem eigenen Betriebssystem, aber auch auf dem neuen Windows-Mobile-Smartphone GM750 für die Darstellung des Homescreens läuft. Nokia hingegen hat nur ein paar kosmetische Änderungen am Symbian-Betriebssystem vorgenommen. Der Widget-Standby-Bildschirm ist ein Beispiel dafür. Dabei handelt es sich aber mehr um eine Skin als um eine Eigenentwicklung.

Der Homescreen des Satio zeigt Tabs, in denen man seine Favoriten ablegt. Darunter fallen Kontakte, Webseiten, Bildergalerien und Verknüpfungen zu Applikationen. Das hat einen gewissen Nutzwert, ist aber nicht revolutionär. Spätestens wenn der Nutzer im Hauptmenü angekommen ist, wird er mit Macken und Inkonsistenzen der Software konfrontiert. Ähnlich kennt man das von anderen Touchscreen-Smartphones mit Symbian S60 – das Betriebssystem kommt eben aus einer Zeit, in der Handys noch mit Vier-Wege-Tasten und OK-Knopf in der Mitte gesteuert wurden.

Dementsprechend merkwürdig verhält sich das Mobiltelefon beim Scrollen durch Listen. Überhaupt nicht Touchscreen-typisch gestaltet sich das Markieren von Einträgen. Manchmal öffnet ein einzelner Druck auf ein Icon oder einen Eintrag das Programm oder startet die Aktion, manchmal markiert er es aber nur. Dann kommt man mit einem Doppeltipp weiter oder öffnet an anderer Stelle ein Kontextmenü. Immerhin lässt sich alles problemlos mit den Fingern bedienen, während man selbst bei den neuesten Windows-Mobile-Handys immer wieder auf einen Stift zurückgreifen muss. Sogar bei trivialen Aufgaben wie dem Einstellen der Weckzeit.

Von anderen Sony-Ericsson-Handys kennt man die Media-Control-Oberfläche, die den Zugriff auf Fotos, Musik und Videos ermöglicht. Sie ist vergleichsweise einfach gehalten und komplett selbsterklärend – so macht es richtig Spaß, etwa durch Bilder zu browsen. Ein Fingertipp holt das Foto in den Vollbildmodus, und dort schiebt es sich in perfekter iPhone-Manier von Bild zu Bild. Das Scrollen erfolgt sanft, die Aufnahmen „rasten“ so richtig schön ein. Nochmaliges Tippen holt ein Menü mit weiteren Optionen hervor, in dem sich ein Wallpaper festlegen oder ein Bild einem Kontakt zuweisen lässt. Zudem kann von hier aus auch ein Bild bearbeitet werden.

Sony Ericsson Satio
Solide und sinnvoll: Der mechanische Linsenschutz rastet satt ein. Wer ihn öffnet, aktiviert die Kamera.

Wie es sich für ein Sony-Ericsson-Handy gehört, ist ein anständiger MP3-Player namens Walkman-Player an Bord. Er sieht gut aus und lässt keine Fragen offen. Allerdings wäre eine Form von Visualisierung noch schön gewesen. Bei so einem großen Display dürfte es schon eine Art Animation oder einen grafischen Equalizer geben. Im Gegensatz zu anderen Multimedia-Phones wie dem i8910 gibt es leider keine Unterstützung von DivX- oder Xvid-Videos. Außerdem fehlt eine 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse. Wer am Satio einen Standard-Kopfhörer anschließen möchte, muss sich im Zubehörhandel einen Adapter kaufen.

Der Webbrowser überzeugt. Er zeigt auch Flash-Videos. Seiten sehen so aus, wie man es vom Desktop-PC her kennt und erwartet, und die Bedienung ist erstklassig. Mangels Multitouch gibt es leider keinen Zweifinger-Zoom, dafür aber einen Onscreen-Slider, der die Vergrößerung festlegt.

Wer seine E-Mails mit dem Server im Büro abgleichen möchte, greift dafür auf Exchange zurück. Nokia hat bei seinen Geräten einen Client mit dem simplen Namen Mail vorinstalliert, bei Sony Ericsson gibt es ein Programm namens RoadSync. Die Applikation erledigt ihren Job so, wie man es von ihr erwartet. Der Nutzer tippt seine Server- und Zugangsdaten ein und erhält Zugriff auf seine Kontakte, Kalendereinträge, E-Mails und Aufgaben. QuickOffice gibt es ebenfalls – die Version taugt allerdings nicht zum Bearbeiten, sondern nur zum Betrachten von Word-, Excel- und Powerpoint-Dokumenten. Darüber hinaus ist ein PDF-Reader vorhanden.

Wie inzwischen auf den meisten Handys gibt es auch auf dem Satio eine Thread-SMS-Ansicht – allerdings nicht integriert in die Messaging-Oberfläche, sondern in einem Extra-Programm namens Chat. Wer das nutzen möchte, kann sich eine Verknüpfung auf dem Home-Screen ablegen – denn standardmäßig geht es da nur in die typische SMS-Inbox, die Nachrichten nach Eingangsdatum und nicht nach Personen sortiert.

Eine CD findet sich nicht im Lieferumfang des Satio. Stattdessen sind die PC-Suite und die Media-Go-Software im Speicher der 8 GByte großen Micro-SD-Karte hinterlegt. Die beiden Programme kümmern sich um das Übertragen und Abgleichen von Musik, Fotos, Videos sowie Kontakten, Kalendereinträgen und so weiter.

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