BKA gelingt Schlag gegen Internetkriminelle

Über 200 Beamte durchsuchen 50 Wohnungen in Deutschland und Österreich. Vier festgenommene Verdächtige sollen Straftaten und Computerbetrügereien begangen haben. Zahlreiche Computer und Datenträger wurden sichergestellt.

Mit einer groß angelegten Razzia im Auftrag der Staatsanwaltschaft Bonn sind das Bundeskriminalamt (BKA) und Polizisten der Bundesländer am 24. November gegen Internetbetrüger in Deutschland und Österreich vorgegangen. Mehr als 200 Polizeibeamte durchsuchten nach Angaben des BKA in den Nachmittags- und Abendstunden 46 Wohnungen im gesamten Bundesgebiet. Auch in Österreich gab es vier Durchsuchungen. Insgesamt wurden vier Personen vorläufig festgenommen.

Den Beschuldigten wird vorgeworfen, als Verantwortliche und Mitglieder eines Internetforums Straftaten und Computerbetrügereien begangen zu haben. Das Forum, dessen Nutzer sich selbst als „Elite-Crew“ bezeichnen, diente unter anderem als Plattform für den Austausch und Handel mit gestohlenen Zugangsdaten, Kreditkartendaten, Kontodaten und Schadsoftware sowie Anleitungen für Dokumentenfälschungen.

Bei den mehr als einjährigen Ermittlungen ist es dem Bundeskriminalamt nach eigenen Angaben gelungen, zahlreiche der „hochprofessionell agierenden“ 15 bis 26 Jahre alten mutmaßlichen Straftäter zu identifizieren. Der Administrator des Forums betrieb demnach unter anderem ein Botnetz mit über 100.000 infizierten Rechnern.

Im Rahmen der Razzia wurden zudem Computer, Datenträger sowie betrügerisch erlangte Waren sichergestellt. „Mit der Durchsuchungsaktion ist dem Bundeskriminalamt und den Polizeidienststellen der Länder erstmalig ein bedeutsamer Schlag gegen die deutschsprachige kriminelle Underground Economy gelungen“, sagte Jörg Ziercke, Präsident des Bundeskriminalamts. „Ich erwarte, dass sich aus den sichergestellten Daten Hinweise auf zahlreiche weitere Straftäter ergeben.“

Das BKA beobachte, dass sich diese Art von Straftaten zu einem lukrativen und vermeintlich sicheren Geschäft entwickle. So seien der Einsatz von Trojanern und die illegale Nutzung von Kreditkartendaten über die Internetforen so einfach wie nie. Ziercke: „Diese sogenannten Carding-Straftaten sind auf dem besten Weg, zum Ladendiebstahl des 21. Jahrhunderts zu werden.“

Themenseiten: Big Data, Datendiebstahl, Hacker, Internet

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