Studie: E-Book-Reader „Kindle“ massenhaft illegal im Internet verfügbar

75 Prozent der Kindle-Angebote zur Markteinführung auf Verkaufsportalen für Händler stammten aus Indonesien und China. Außerdem tauchten Imitate in von Amazon nicht vertriebenen Farben und Sprachen auf. Die Zahl der Ebay-Auktionen schnellte in die Höhe.

Die Markenschützer von OpSec Security haben in einer Studie zur Markteinführung des Amazon-E-Book-Lesegeräts „Kindle“ den Einfluss von Internethandelsplattformen und Onlineforen auf den Vertrieb von Consumer-Electronic-Produkten exemplarisch nachvollzogen. Demnach lassen sich durch die Beobachtung von beliebten Onlineauktionen für Endverbraucher, Verkaufsportalen für Händler, Blogs und Foren die Entstehung eines Grauen Markts und der Handel mit Produktfälschungen im Zusammenhang mit der weltweiten Markteinführung eines Produkts verfolgen.

Objekt der Studie war das DX-Modell von Amazons E-Book-Lesegeräten der Produktserie „Kindle“. Dessen Verkauf hat in den USA am 10. Juni 2009 begonnen. Bereits am selben Tag sei es auf einem großen Geschäftskundenportal von einer Firma mit Sitz in China angeboten worden. Eine Auswahl von acht Angebotseinträgen auf einem bekannten Verkaufsportal für Händler ergab eine geschätzte Anzahl von 40.000 Kindle-Geräten, die innerhalb weniger Wochen nach der DX-Markteinführung verfügbar waren. Zudem seien auf Handels- und Auktionsportalen Imitate von Kindle-Geräten in von Amazon nicht vertriebenen Farben und Sprachen angeboten worden.

Außerdem hat OpSec auf Internetforen zahlreiche Tipps von Verbrauchern gefunden, wie sich die von Amazon festgelegten Vertriebsbeschränkung umgehen und Dienste zur Paketweiterleitung nutzen lassen. Zwischen Juni und September verzeichneten die Markenschützer unter den Ebay-Auktionen fast eine Verdreifachung der Angebote von Kindle-Geräten der Modelle 1, 2 und DX, wobei die Anbieter oft mit Lieferung außerhalb der USA warben.

Von 33 Kindle-Angeboten, die zum Zeitpunkt der Markteinführung des DX-Modells auf Verkaufsportalen für Händler gelistet waren, stammten 75 Prozent aus Indonesien und China. Ein Verkäufer bot pro Woche 2500 E-Book-Lesegeräte der Version Kindle 2 zu einem Stückpreis von 65 Dollar an, also weit unter dem Listenpreis von 299 Dollar.

So sei durch Auktionshändler, die den Kindle DX zu Höchstpreisen verkauften und die Nachfrage in Regionen bedienten, in denen Amazon das Produkt nicht vertrieb, schnell ein Grauer Markt entstanden. Binnen vier Monaten nach der Markteinführung habe sich die Anzahl der auf Ebay angebotenen Kindle-Geräte aller Modelle von 1776 auf 5092 Stück nahezu verdreifacht. Die Zahl der angebotenen Kindle-DX-Geräte habe sich sogar verzehnfacht. Darüber hinaus seien schwarze und japanische Sprachversionen der Kindle-Imitate entdeckt worden, die beide von Amazon nicht angeboten werden.

Themenseiten: Amazon, Amazon, Business, E-Books, Ebay, Ebay, Studie

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1 Kommentar zu Studie: E-Book-Reader „Kindle“ massenhaft illegal im Internet verfügbar

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  • Am 2. November 2009 um 23:22 von Mehmet Hamurcu

    e book studie
    das ist eine sehr hilfreiche studie.

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