MPAA ändert Strategie im Kampf gegen Urheberrechtsverletzungen

Der Verband der sechs größten Hollywood-Studios streicht den Begriff "Antipiraterie" aus seinem Wortschatz. Stattdessen geht es künftig um den "Schutz von Inhalten". Zudem entlässt die MPAA ihren Chefjuristen und zwei Manager.

Die Motion Picture Association of America (MPAA) hat Insidern zufolge ihre Strategie im Kampf gegen Urheberrechtsverletzungen geändert. Der Verband, dem die sechs größten Hollywoodstudios angehören, will den Begriff „Antipiraterie“ künftig nicht mehr verwenden und durch den „Schutz von Inhalten“ ersetzen.

Darüber hinaus hat die MPAA umfassende Änderungen in ihrer Führungsspitze vorgenommen. Schon vor drei Wochen soll Greg Goeckner, bislang Chefjurist des Verbands, von seinen Pflichten entbunden worden sein. Er ist den Quellen zufolge noch bis zum Jahresende für die MPAA tätig. Die Umstrukturierung trifft auch den Direktor für weltweite Antipiraterie-Maßnahmen und den stellvertretenden Direktor für Antipiraterie im Internet.

Eine Sprecherin der MPAA wollte die Entlassung Goeckners nicht kommentieren. Sie erklärte lediglich, dass der bisherige Senior Excecutive Vice President, Daniel Mandil, zum neuen Chefjuristen und Chief of Content Protection berufen wurde. Er steuere künftig die Aktivitäten des Verbands in den Bereichen Recht und Antipiraterie.

Den Quellen zufolge hatte die Filmbranche zuletzt ein konsequenteres Vorgehen der MPAA gegen Urheberrechtsverletzungen gefordert, weil der Austausch von kopiergeschützten Spielfilmen über das Internet weiter zunehme. Noch vor einigen Jahren seien digitale Kopien zu groß gewesen, um sie einfach über das Internet zu übertragen. Inzwischen hätten höhere Bandbreiten und neue Filesharing-Technologien den Austausch vereinfacht. Nach Ansicht von Brancheninsidern befürchten die Hollywoodstudios nun, dass illegale Filmdownloads so populär werden könnten wie illegale Musikdownloads.

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