Digitale Bilderrahmen: mehr als nur Gadgets

Anfangs als teurer Elektroschrott geschmäht, haben sich Digitalbilderrahmen jetzt etabliert: Jeder siebte Haushalt besitzt schon einen. Aber auch Unternehmen entdecken allmählich die Möglichkeiten der Geräte.

Knapp sieben Prozent der deutschen Haushalte besitzen bereits einen digitalen Bilderrahmen, so das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Bitkom. Im laufenden Jahr soll der Umsatz mit den Geräten in Deutschland um gut 50 Prozent auf mehr als 150 Millionen Euro anwachsen. 2008 legte das Marktsegment von 43 Millionen auf 102 Millionen Euro zu. Die abgesetzten Stückzahlen verdreifachten sich auf rund 1,1 Millionen.

Damit hat sich die Produktkategorie trotz einiger Unkenrufe etabliert. Bester Beleg dafür ist, dass kürzlich Aldi Nord den 8-Zoll-Digitalbilderrahmen Medion Life E76003 für 65 Euro verkauft hat: Was Medion produzieren lässt und Aldi verkauft geht auf alle Fälle gut weg.

Harry Wang, Marktforscher bei Parks Associates, hat ein Wachstum des weltweiten Marktes von 2007 auf 2008 um 68 Prozent festgestellt. Für 2009 rechnet Wang mit einer Steigerung von etwas über 30 Prozent. 2013 sollen in Nordamerika, Asien und Europa rund 38 Millionen Stück verkauft werden. Aktuell hinken die Absatzzahlen in Deutschland denen in Frankreich und Großbritannien noch hinterher. Aber das Segment zieht auch hierzulande an: 2007 hatte der Verkauf in Deutschland einen Anteil von 13 Prozent am europäischen Markt, 2008 waren es bereits 17 Prozent.

Die Preise sind – auch dank der gestiegenen Nachfrage – in den vergangenen Monaten weiter gesunken. Beispielsweise hat Hama im Dezember 2008 zwei digitale Bilderrahmen mit Bluetooth auf den Markt gebracht. Die 8-Zoll-Variante kostete damals 170 Euro. Inzwischen ist sie bei bekannteren Online-Händlern zwischen 130 und 140 Euro zu haben. Die 11-Zoll-Ausführung startete für 200 Euro im Markt. Sie kostet inzwischen im Durchschnitt um 160 Euro.

Bestimmt werden die Preise im Wesentlichen von der Displaygröße, der Speicherkapazität und der Bildschirmauflösung. Sie liegen derzeit meist zwischen 40 und 300 Euro. Ausreißer ist der erste OLED-Digitalbilderrahmen von Kodak, der 899 Euro kostet. Der Durchschnittspreis der Geräte beträgt nach Angaben des Bitkom im Augenblick jedoch etwa 90 Euro.

Das Marktforschungsunternehmen In-Stat hat kürzlich für 2013 den Verkauf von 50 Millionen Stück digitaler Fotorahmen weltweit prognostiziert. Die Herstellungskosten für die einfacheren Geräte sollen dann bei etwa 36 Dollar liegen. Der Großteil davon entfällt auf LCD, WLAN-Modul und das Gehäuse.

Für 2009 erwartet der Bitkom in Deutschland einen Absatz von über zwei Millionen digitalen Bilderrahmen. Besonders gerne werden die Geräte im Jahresendgeschäft gekauft. Beispielsweise gingen allein im Dezember 2008 mehr als 440.000 Stück über die Ladentheken.

Themenseiten: Hama, IT-Business, Kodak, Lite-On, Marktforschung, Mittelstand, Philips, Samsung, Sony Europe Limited; Zweigniederlassung Deutschland, Technologien, Telefunken

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