Bericht: Entlassene Angestellte klagen gegen Siemens

Sie zweifeln die Wirksamkeit der Kündigungen an. Darunter soll auch der schon viermal entlassene Ex-Finanzchef Kutschenreuter sein. Inzwischen beschäftigt sich die US-Justiz mit unter Klaus Kleinfeld vorgelegten Bilanzen.

Einem Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel zufolge haben knapp zwei Dutzend Ex-Angestellte im In- und Ausland gegen den Siemens-Konzern Klage eingereicht. Einigen war in Zusammenhang mit dem Schmiergeldskandal fristlos gekündigt, die Verträge anderer waren beendigt worden.

Zu den Klägern gehört nach Informationen des Magazins auch der ehemalige Finanzchef der Kommunikationssparte, Michael Kutschenreuter. Siemens habe dem einstigen Topmanager im Dezember 2007 vier fristlose Kündigungen geschickt. Das Münchner Oberlandesgericht erklärte sie allesamt für unwirksam, da Siemens wichtige Fristen versäumt habe. Sollten die Streitparteien sich nicht einigen, muss sich demnächst der Bundesgerichtshof mit dem Fall beschäftigen.

Kutschenreuter muss sich ab Herbst vor dem Münchner Landgericht wegen des Vorwurfs der Bestechung und Untreue verantworten. Siemens wollte den Spiegel-Bericht nicht kommentieren. „Wir äußern uns nicht zu laufenden Verfahren“, hieß es auf Nachfrage.

Auch für Ex-Siemens-Chef Klaus Kleinfeld ist die Schmiergeld-Affäre noch nicht ausgestanden. Nach Medienberichten ermittelt die US-Börsenaufsicht gegen den früheren Konzern-Boss. Kleinfeld soll für die Geschäftsjahre 2005 und 2006 eine – wie es heißt – „korruptionsbeeinflusste Bilanz“ vorgelegt haben. Außerdem würden derzeit Ermittlungen gegen Kleinfelds Vorgänger Heinrich von Pierer und den langjährigen Siemens-Finanzchef Heinz-Joachim Neubürger vorbereitet.

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