Telefonieren und Mailen ohne Vorratsdatenspeicherung

Beim Betrieb eines eigenen Mailservers sollte man darauf achten, dass für den SMTP-Transport das STARTTLS-Protokoll verwendet wird. Dann werden E-Mails zwischen zwei selbst betriebenen Servern verschlüsselt. Allerdings besteht trotzdem die Gefahr von Man-in-the-middle-Attacken.

Da die Mailer automatisiert arbeiten, kann man als User das X.509-Zertifikat nicht als gültig bestätigen. Darüber hinaus zeigt ein ZDNet-Praxistest, dass sich viele öffentliche Mailanbieter weigern, E-Mails verschlüsselt zu senden oder zu akzeptieren.

Für den Betrieb eines Mailservers kann man sich auch mit mehreren Leuten zusammentun und die Kosten für einen virtuellen Server teilen. Zu beachten ist allerdings, dass jeder mit Administrator- oder Root-Rechten in der Lage ist, alle E-Mails zu lesen.

Wem ein eigener Mailserver zu aufwändig ist, sollte sich vor Freemailern wie Google Mail oder Hotmail hüten. Google und Microsoft in den USA unterliegen zwar nicht der Vorratsdatenspeicherung, jedoch betreiben beide Firmen deutsche Niederlassungen. Für deutsche Kunden müssen sie daher dieselben Bestimmungen befolgen wie jeder deutsche Mailanbieter auch.

Zudem kann man davon ausgehen, dass sie weitaus mehr Daten speichern als die Vorratsdatenspeicherung verlangt. In den USA gibt es wenig Datenschutzgesetze, die die "Sammelleidenschaft" der Provider begrenzt.

Einen gewissen Schutz bieten SMTP-Relay-Anbieter. Sie bieten an, ausgehende Mails über ihren SMTP-Server zu routen. Dazu ist im Mail-Client lediglich ein anderer SMTP-Server einzutragen. Auch dieser Dienst ist nicht kostenlos. DynDNS.org verlangt dafür 19 Dollar pro Jahr. Wer etwa einen Account bei Web.de hat, kann seine ausgehenden Mails über das SMTP-Relay von DynDNS.org verschicken.

Verlangt eine Ermittlungsbehörde bei Web.de Einsicht in die gespeicherten Daten, sind nur die eingehenden, aber nicht die ausgehenden Mails erfasst. Man darf allerdings die Webmail-Funktion nicht für ausgehende Mails verwenden. In diesem Fall gehen die Mails trotzdem über den eigenen Provider raus.

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Neueste Kommentare 

8 Kommentare zu Telefonieren und Mailen ohne Vorratsdatenspeicherung

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  • Am 20. August 2009 um 3:14 von meikel katzengreis

    Vorratsdatenspeicherung und so weiter
    soll ich nun zum eigenen anbieter werden,selten hab ich solch holpriges geleen.kann nur hoffen der partner des , der ,verfasser /verfasserin fragt nie nach den gründen für das entgleiten aus der realität ,liebe zu etwas anderem als drogen ist es nähmlich nicht.leider beschattet mich nach einer coolen email ans weisse haus der CIA ,krieg nun kein Googleearth mehr,wie wärs mit solchem,aus dem wahren leben gott schütze uns alle .rechtschreibung,was für träumer.keine drogen was für verständnisslose dänker.danke

    • Am 20. August 2009 um 3:28 von ratz rübeab

      AW: Vorratsdatenspeicherung und so weiter
      den kenn ich ein wenig ,kann nich so gut deutsch,irgend son geldgeier könnt doch mal beim BKA anrufen .die drucken noch DMark am wochenende .das problem unserer Gesellschaft sind wir nich VORRATSDATENSPEICHER .unsere angst vor tod .wir sind seit 20.03.2003 (angriff auf bagdad) im aggressionskrieg.die leute der dienste machen das einzig vernünftige in dieser verzweifelten lage ,war ein witz?kiffen macht gleichgültig?mir doch egal,morgen ist mein heimaturlaub zu ende dann gehts wieder in den kampf mit messer und kelle(k.w.k)kwiekoch.danke

      • Am 20. August 2009 um 10:05 von Dont drink and post.

        AW: AW: Vorratsdatenspeicherung und so weiter
        Keine Macht den Drogen.

    • Am 26. September 2009 um 18:15 von Mr. üps

      AW: Vorratsdatenspeicherung und so weiter
      So sehe ich das eher bei DEINER Rechtschreibung. Wer im Glashaus sitzt, tut gut daran nicht mit Steinen zu werfen.
      Was wolltest Du der Welt eigentlich mitteilen ??
      Was Du auch nimmst; nehme weniger !

  • Am 20. August 2009 um 22:37 von Lukas

    Dienste gar nicht erst nutzen!
    Ich denke, persönliche Dinge sollte man so oder so unter 4 Augen besprechen. Technik hin oder her, es ersetzt niemals den "realen" Kontakt und da gibts weder Vorratsdatenspeicherung noch sonst welche Lücken.

    • Am 31. August 2009 um 10:58 von Rumble

      AW: Dienste gar nicht erst nutzen!
      Da bleibt dann nur der Lauschangriff. Wie verwanzt ist ihr Telefon?

    • Am 27. September 2009 um 21:58 von Anselm Redlich

      AW: Dienste gar nicht erst nutzen!
      Entschuldigung! Richtmikrophone beherrschen gewaltiges; in geringer Distanz stehender unauffälliger Zuhörer; Laser-Mikrophone können auf Deine Fensterscheibe gerichtet werden – wohnst Du in "hellhörigem Haus", dann funktioniert unter Umständen sogar die indirekte Kellerbelauschung; standard Briefe können unbemerkt gelesen werden – knitterfrei wiederverschließbar!!!

  • Am 31. August 2009 um 10:56 von Rumble

    Der Artikel ist eine Ohrfeige.
    EinE Ohrfeige für die Politik, die uns vorgaukelt, das alles sei nur gegen Terroristen gerichtet.

    Man sollte sich keine falschen Vorstellungen machen: El Qaida ist auf einem enormen Wissens- und Ausbildungsstand. Die kriminelle Energie und das Know How mancher Internetbetrüger ist sowieso nicht zu unterschätzen.

    Der Artikel belegt, wie einfach es für hoch ausgebildete Kriminelle ist, sich der Überwachung zu entziehen, während der kleine, ehrliche Normalkunde damit schlicht überfordert ist.

    Fazit: Eine Überwachung jedes Normalbürgers, der, wie geschildert, schnell unschuldig in die Fänge der Ermittlergeraten kann – gefährliche Kriminelle sind ausgenommen.

    Gut, das der Artikel noch vor der Wahl veröffentlicht wurde.

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