EU macht GSM-Band für UMTS-Dienste frei

UMTS und HSPA sind künftig auch im 900-MHz-Band verfügbar. Bisher sind dort nur etwa 64 KBit/s via EDGE möglich. Für den neuen Frequenzbereich genügt eine geringere Dichte der Basisstationen.

Der EU-Ministerrat hat heute einstimmig die Nutzung des 900-MHz-Bandes für andere Dienste als GSM freigegeben. Es muss lediglich eine Kompatibilität zum GSM-Netz gewahrt sein. Dies ist beispielsweise bei UMTS der Fall.

Damit ist der Weg frei, im GSM-Band von 880 bis 915 MHz (Uplink) und 925 bis 960 MHz (Downlink) Hochgeschwindigkeitszugänge ins Internet mit HSPA-Technologien anzubieten. Bisher ist der Zugang im 900-MHz-Band mit EDGE auf etwa 64 KBit/s bei normalen Empfangsverhältnissen beschränkt. Theoretisch sind 256 KBit/s möglich. Mit HSPA lassen sich in den UMTS-Netzen heute 7,2 MBit/s erreichen. In der Praxis liegen die tatsächlichen Geschwindigkeiten jedoch zwischen 2 und 3 MBit/s.

Generell sind UMTS und GSM technisch recht ähnlich. Der Hauptunterschied liegt darin, dass GSM eine feste Kanalbreite von 200 kHz besitzt, während sie bei UMTS 200 kHz oder ein Vielfaches davon betragen kann. Auf diese Weise lassen sich die höheren Durchsatzraten erzielen. Ebenso ist sichergestellt, dass mehrere GSM-Kanäle zu einem UMTS-Kanal zusammengefasst werden können, ohne alte GSM-Geräte im 900-MHz-Band zu stören.

Für die Mobilfunkbetreiber hat das 900-MHz-Band vor allem den Vorteil, dass eine geringere Dichte der Basisstationen erforderlich ist. In Deutschland können davon nur Vodafone und T-Mobile profitieren. O2 und E-Plus nutzen das 1800-MHz-Band (E-Netz), das eine ähnlich hohe Basisstationsdichte wie das bisherige UMTS-Netz voraussetzt.

Bisherige Geräte, etwa UMTS-USB-Sticks oder in PDAs, Net- und Notebooks eingebaute UMTS-Module können das neue Frequenzband nicht für Hochgeschwindigkeitsdienste nutzen. Langfristig trägt jedoch die Zuteilung von weiteren Frequenzen für den mobilen Internetzugang dazu bei, dass die stetig steigende Nutzerzahl nicht zu einer Überlastung führt.

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