Zensurgesetz: Provider und BKA mit löchrigen Konzepten

Die Fälschung von DNS-Ergebnissen ist ein schwerer Angriff auf einen wichtigen Infrastrukturdienst des Internets. Das Internet funktioniert nur, wenn man sich darauf verlassen kann, dass alle Knoten der verteilten Datenbank DNS identische Ergebnisse liefern. Die bewusste Falschauflösung nicht existierender Domains mittels eines absichtlichen Fälschungsdienstes wie Vantio NXR ist dabei genauso schädlich, wie die Zensur mit Vantio MDR. Langjährige Studien des ICANN-Sicherkomitees belegen dies eindrucksvoll.

Nominum und sein Chairman Paul Mockapetris setzen sich mit der Monetarisierung der Zensur wahrhaftig kein rühmliches Denkmal, zumal Nominum sein MDR-Modul noch in ganz andere Zensurländer verkauft. Im Jahr 2003 erklärte Mockapetris in einem Interview mit der c’t noch: „Wir müssen als Techniker und Entwickler der Zeit voraus sein, um nicht von politischen Interessen dominiert zu werden“.

Glücklicherweise hat Mockapetris in einer Zeit entwickelt, als man sich im Internet um Sicherheit noch keine Gedanken gemacht hat. So hat DNS seine Schwächen. Mit ein wenig Know-how lassen sich große Teile der Sperrliste durch die Zensurserver ermitteln und Mitarbeiter der Provider haben durchaus Möglichkeiten, die Zensurliste unbemerkt aus dem Unternehmen zu schmuggeln, zumal der ein oder andere Provider mit Sicherheit bei einem solchen Versuch gerne wegschaut.

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