Symbian räumt Fehler im Prüfverfahren für Software ein

Der Trojaner "Sexy Space" erhält versehentlich eine digitale Signatur. Er passierte ungehindert eine Antivirenprüfung. Die Symbian Foundation will den Prüfprozess nun verbessern, um Schadsoftware effektiver herauszufiltern.

Die Symbian Foundation hat Fehler im Prüfverfahren eingestanden, mit dem das Unternehmen Schadprogramme von Mobiltelefonen mit Symbian OS fernhalten will. Laut Sicherheitschef Craig Heath hat der Trojaner „Sexy Space“ alias „Symbos_Yxes.B“ versehentlich eine digitale Signatur erhalten, so dass er die Sicherheitsvorkehrung des Handybetriebssystems umgehen konnte.

Entwickler müssten alle mobilen Anwendungen bei der Symbian Foundation einreichen, sagte Heath. Der Signaturprozess umfasse einen Scan mit einer Antivirensoftware und eine stichprobenartige Überprüfung durch einen Mitarbeiter. Im Fall des Sexy-Space-Trojaners, der sich als eine legitime Anwendung mit dem Namen „ACSServer.exe“ ausgibt, sei letzteres nicht geschehen. Daher suche man jetzt nach Lösungen, um den Scanvorgang zu verbessern.

Die Symbian Foundation hat nach eigenen Angaben vor zwei Wochen erfahren, dass es sich bei einer signierten Anwendung um einen Trojaner handelt. Durch einen Serverfehler sei das Programm allerdings noch eine weitere Woche lang als angeblich legitimer Download verfügbar gewesen.

Laut Mikko Hyppönen, leitender Sicherheitsforscher des Symbian-Partners F-Secure, können Viren-Autoren Malware so anpassen, dass sie von einer bestimmten Antivirensoftware nicht mehr erkannt wird. Auch wenn der Fall gezeigt habe, dass Symbians Signaturprozess nicht fehlerfrei sei, sei das aktuelle Verfahren immer noch besser, als Anwendungen gar nicht zu signieren, so Hyppönen.

TrendMicro hatte in der vergangenen Woche vor dem Trojaner „Sexy Space“ gewarnt, der über eine manipulierte Website zum Download angeboten wird. Der Schädling verbreitet sich anschließend per SMS an die im Handy gespeicherten Kontakte und stiehlt die Seriennummer IMEI und die Teilnehmerkennung IMSI.

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