Sicherheitsprogramm für US-Behörden verzögert sich um 18 Monate

Technische Probleme verhindern einen plangemäßen Start. Die aktuelle Version 2 von "Einstein" löst nur Alarmmeldungen aus und bietet keinen Schutz vor Angriffen. AT&T hat datenschutzrechtliche Bedenken gegen Tests der Einstein-Technologie.

Technische Probleme und datenschutzrechtliche Bedenken behindern die Erweiterung einer Sicherheitsinitiative, die Computer von US-Behörden vor Internetspionage schützen soll. Wie das Wall Street Journal (WSJ) berichtet, wird Version 2 des sogenannten Einstein-Programms erst in 18 Monaten voll einsatzbereit sein. Sie biete noch keinen Schutz vor Angriffen und löse stattdessen nur einen Alarm aus.

Im Hinblick auf Datenschutz waren Bedenken aufgekommen, als die National Security Agency eingestanden hatte, nach den Anschlägen vom 11. September 2001 ohne Berechtigung Telefongespräche und E-Mails abgehört zu haben. Die Telefongesellschaft AT&T, die die neue Einstein-Technologie testen soll, habe das Justizministerium zuerst um eine Genehmigung für die Tests gebeten. Diese sei inzwischen erteilt.

Das Heimatschutzministerium arbeitet laut den Quellen des WSJ seit 2003 an Einstein. Bisher schütze die Version 1 Behörden in den USA. Sie überwache den Internet-Traffic und melde abnormale Veränderungen, die auf mögliche Cyberattacken hinweisen. Einstein 2, das bisher nur vom Heimatschutzministerium eingesetzt werde, entdecke anhand von Signaturen auch Viren und andere Hinweise auf Angriffe. Erst Einstein 3, das sich derzeit in der Entwicklung befinde und auf einer Technologie der National Security Agency basiere, können Angriffe auch abwehren. Eine darin enthaltene Filtertechnologie lese zudem den Inhalt von E-Mails und anderen Kommunikationsmitteln.

Ein Sprecher des Department of Homeland Security erklärte gegenüber dem Wall Street Journal, die drei Versionen von Einstein lieferten stufenweise Verbesserungen. Sie gewährleisteten auch die Einhaltung der Bürgerrechte und des Datenschutzes.

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Schon vor mehr als einem Jahr hatte der damalige US-Heimatschutzminister Michael Chertoff das Schadpotenzial groß angelegter Cyberangriffe mit den Folgen der Anschläge vom 11. September 2001 verglichen. Darüber hinaus hatte das Pentagon im April bekannt gegeben, mehr als 100 Millionen Dollar für den Schutz seiner Computer vor Cyber-Attacken ausgegeben zu haben. Kurz danach war es Hackern gelungen, in das Netzwerk des US-Verteidigungsministeriums einzubrechen und mehrere Terabyte geheime Daten über einen US-Kampfjet zu stehlen.

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