AMD-Jurist: „Intel hat uns immer bei Einführung neuer Technologien angegriffen“

Intels größte Rechtsverstöße ereigneten sich 1999 und 2003. Jetzt zählt für AMD nur noch die sofortige Unterlassungsanordnung der EU. Die Strafe schadet lediglich den Verbrauchern.

Tom McCoy ist AMDs "Senior Vice President of Legal Affairs" (Bild: AMD).
Tom McCoy ist AMDs „Senior Vice President of Legal Affairs“ (Bild: AMD).

Tom McCoy, der Chef von AMDs Rechtsabteilung, hat gegen den verurteilten Konkurrenten Intel nachgetreten. In einem Interview benannte er die Zeitpunkte von Intels zwei schlimmsten Rechtsverstößen im jahrelangen Kampf gegen AMD. Was genau Intel 1999 beziehungsweise 2003 unternahm, sagte er nicht.

Der erste Großangriff Intels sei 1999 erfolgt, so McCoy, als AMD gerade die Athlon-Architektur gelauncht hatte. „Wenn wir zurückgehen und uns all die Vorfälle vor Augen führen, mit denen Intel gegen das Recht verstoßen hat, verdichten sie sich immer um Zeitpunkte, zu denen wir mit neuen Technologie-Generationen auf den Markt kamen. So war es auch 1999 mit dem Athlon.“

Der zweite Vorfall ereignete sich im Jahr 2003, so der Jurist. „Sie haben noch einmal groß zugeschlagen, als wir 2003 mit dem Opteron-Prozessor für Server auf den Markt kamen. Wir hatten den integrierten Memory-Controller, wir hatten Hypertransport, wir hatten die Energieeffizienz im Griff. Und Intel war um Jahre zurück. Da sind sie völlig außer Kontrolle geraten.“

Zur von der EU verhängten Geldstrafe von 1,06 Milliarden Euro sagte McCoy: „Die Strafe ist uns egal. Das schadet nur den Endverbrauchern. Für uns zählt die Unterlassungsanordnung, die diese Entscheidung mit sich bringt. Intel darf jetzt nichts mehr unternehmen, um das Vordringen von AMD-Technologie in den Markt zu behindern.“

Intel wollte die erneuten Vorwürfe des Rivalen nicht kommentieren. „Wir sagen nichts zu unseren Handelspartnerschaften“, hieß es. Ein allgemeines Statement gab das Unternehmen aber doch ab: „Was sich in AMDs Behauptungen spiegelt, ist das, was wir schon immer gesagt haben. Der Markt belohnt Unternehmen, die gute Produkte liefern. Wenn Intel-Technologie keine Leistung brächte und unsere Roadmap nicht so stark wäre, würden sich die Anwender anderswohin wenden.“

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