Ein weiterer Brennpunkt für IT-Manager, der in Zukunft an Bedeutung gewinnt, ist die hohe Komplexität von IT. „Von einer ehemals rein Host-basierten Welt mit 3270-Terminals hat sich die Komplexität der IT-Landschaften durch die Einführung von PCs, Client-Server-Anwendungen, Desktop-Anwendungen mit der Mächtigkeit von Programmiersprachen drastisch erhöht“, sagt der Analyst Wolfgang Martin.
Durch Business-Anforderungen wie schnelleres Time-to-Market oder einen höheren Automatisierungsgrad in der Back-Office-Verarbeitung würden die Anforderungen ebenso steigen wie durch mobile Anwendungen, die flexible Gestaltung von Arbeit und Arbeitszeit, Web-2.0-Technologien sowie die Konvergenz von IT und Telekommunikation. „Es ist an der Zeit, sich grundlegend Gedanken zu machen, wie sich die Komplexität von IT beherrschen lässt“, meint daher Lothar Engelke, Geschäftsführer der Gothaer Systems GmbH, dem IT-Dienstleister der Gothaer Versicherungsgruppe.
„Es ist an der Zeit, sich grundlegend Gedanken zu machen, wie sich die Komplexität von IT beherrschen lässt“, findet Lothar Engelke, Geschäftsführer der Gothaer Systems GmbH (Bild: Gothaer Systems).
Technisch gebe es mittlerweile eine Reihe von Ansätzen, die eine agilere Realisierung von IT-Anwendungen erlauben: etwa Service-orientierte Architekturen (SOA) oder Cloud Computing. Damit lassen sich Geschäftsprozesse rasch umsetzen, aktuell halten und auf die Bedürfnisse der Fachbereiche zuschneiden. Soweit die Theorie. Die Umsetzung scheitere jedoch häufig an dem gebetsmühlenartig wiederholten Dogma: „IT und Fachabteilung können nicht miteinander.“
„Es ist mehr Qualitätskommunikation und Abstimmung zwischen IT und Fachbereichen erforderlich“, erklärt Thomas Lipinski, Geschäftsführer der Alternus Beratungsgesellschaft und Initiator der Zukunftswerkstatt. Gerade in Zeiten, in denen die Fertigungstiefe abnehme und die Dynamik in der Geschäftsentwicklung zunehme sei es wichtig, eine gewinnbringende Zusammenarbeit zwischen Fachbereichen und IT zu erreichen.
„Wir brauchen völlig neue Ansätze, die auch ein neues Selbstbewusstsein und Selbstverständnis der IT fördern“, so Lipinski weiter. „Eine Service-orientierte Organisation (SOO) kann der Schlüssel sein, wie sich IT und Business organisieren sollten.“
In den kommenden Monaten sollen Vertreter der an der Zukunftswerkstatt Informationstechnologie beteiligten Mitgliedsunternehmen diese Themen bearbeiten. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse und Ergebnisse fließen in den voraussichtlich im November erscheinenden „IT-Report 2010“ ein.
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