Microsoft und Linux Foundation lehnen Software-Garantie ab

Ein gemeinsamer offener Brief kritisiert Richtlinien für den Umgang mit Softwareverträgen. Die Vorschläge des American Law Institute sollen den Software-Markt stören. Richtern dienen sie als Leitfaden zur Beurteilung von Software-Verträgen.

Microsoft und die Linux Foundation haben sich in einem gemeinsamen Brief gegen vom American Law Institute (ALI) aufgestellte Richtlinien für den Umgang mit Softwareverträgen gewandt. Die Richtlinien sehen vor, dass Softwareanbieter zukünftig garantieren sollen, dass ihre Produkte bei der Auslieferung frei von erheblichen Mängeln sind.

„Die Vorschläge des ALI sollen Richtern als Leitfaden bei der Interpretation von Software-Lizenzverträgen dienen“, schreibt Hector Gutierrez, stellvertretender Leiter der Rechtsabteilung bei Microsoft, in einem Blogeintrag. „Microsoft und die Linux Foundation glauben, dass bestimmte Annahmen darin die aktuelle Gesetzeslage nicht widerspiegeln und den gut funktionierenden Software-Markt für Unternehmen und Verbraucher stören könnten.“ Zudem erhöhten die vorgeschlagenen Richtlinien die Unsicherheit für Entwickler.

In der Vergangenheit hatten die Linux Foundation und Microsoft wenig Einigkeit im Umgang mit Softwarelizenzen gezeigt. So hatte die Linux Foundation zuletzt Microsofts Patentklage gegen Tomtom scharf kritisiert. Laut Jim Zemlin, Chef der Linux Foundation, bedrohen die vorgeschlagenen Rechtsstandards gleichermaßen Open-Source-Anbieter und Hersteller kommerzieller Softwareprodukte.

Das American Law Institute will heute bei einem Treffen in Washington die Richtlinien verabschieden. Neben Microsoft und der Linux Foundation kritisiert auch Raymond Nimmer, Jura-Professor an der Universität Houston, die ALI-Vorschläge. „Die Prinzipien sind grundsätzlich fehlerhaft, weil ihnen jeglicher Input kommerzieller Softwareanbieter fehlt“, schreibt Nimmer in einem Blogeintrag.

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