Analysten tragen SOA zu Grabe

Der SOA-Dinosaurier ist am 1. Januar 2009 durch den schweren Einschlag des Wirtschaftskrise-Meteoriten plötzlich aber nicht unerwartet verstorben - schreibt zumindest Burton-Analystin Anne Thomas Manes in ihrem Blog. Einst als Heilsbringer der IT gefeiert, habe sich SOA inzwischen als großes, fehlgeschlagenes Experiment entpuppt - zumindest für die meisten, die es damit versucht haben. Eigentlich sollte SOA in großem Maßstab Kosten reduzieren und Flexibilität erhöhen. Aber außer ...

Der SOA-Dinosaurier ist am 1. Januar 2009 durch den schweren Einschlag des Wirtschaftskrise-Meteoriten plötzlich aber nicht unerwartet verstorben – schreibt zumindest Burton-Analystin Anne Thomas Manes in ihrem Blog. Einst als Heilsbringer der IT gefeiert, habe sich SOA inzwischen als großes, fehlgeschlagenes Experiment entpuppt – zumindest für die meisten, die es damit versucht haben.

Eigentlich sollte SOA in großem Maßstab Kosten reduzieren und Flexibilität erhöhen. Aber außer in seltenen Ausnahmen habe SOA diese Versprechen nicht einlösen können.
Untersuchungen und Umfragen der Burton Group hätten gezeigt, dass SOA-Bemühungen in der Regel alles nur noch schlimmer gemacht hätten: Die Kosten seien höher, die Projekte dauerten länger, und am Ende seien die Systeme auch noch anfälliger als je zuvor. Kein Wunder, dass bei reduzierten Budgets im Jahr 2009 auch die Mittel für SOA-Initiativen drastisch gekürzt werden.

Burton-Marktforscherin Manes sagt daher, dass es an der Zeit sei, die Realität anzuerkennen:

„SOA-Müdigkeit ist in SOA-Desillusionierung umgeschlagen. Business-Entscheider glauben nicht länger daran, dass SOA spektakuläre Vorteile bietet. SOA ist zum Unwort geworden. Es muss daher aus unserem Vokabular gestrichen werden.“

Um neue Schlagworte ist Manes aber nicht verlegen: Denn obwohl der Begriff SOA verbrannt sei, bestehe nach wie vor Bedarf an serviceorientierten Architekturen. Schließlich seien sie eine Grundvoraussetzung für die schnelle Integration von Daten und Geschäftsprozessen und erlaubten überhaupt erst Mashups, SaaS sowie Cloud Computing.

Anstatt über SOA sollte man daher künftig lieber über Services sprechen. IT-Verantwortliche müssten aufhören, über letztlich unwesentliche Technologieaspekte zu debattieren, und sich stattdessen darauf konzentrieren, Services bereitzustellen, die den Geschäftsanforderungen entsprechen.

Ob bei der Diskussion der schwammige Begriff „Services“ allen Beteiligten klarer macht, um was es geht, als das zugegebenermaßen ebenfalls weit dehnbare Kürzel SOA, bleibt offen. Auch Cloud Computing wird noch lange nicht von allen gleich definiert. Und was genau waren noch mal Mashups?

Vielleicht sollte man dem Begriff SOA also doch nochmal eine Chance geben. Oder was meinen Sie?

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1 Kommentar zu Analysten tragen SOA zu Grabe

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  • Am 9. Januar 2009 um 1:04 von Thomas Begemann

    Bestimmte Themen können von sogenannten Analysten oftmals auch tot diskutiert werden. Ein wenig mehr Pragmatismus und auch den Mut zu haben, Themen wie z.B. SOA-Projekte in mehreren überschaubaren Schritten anzugehen und umzusetzen, würde nicht nur SOA zum Erfolg führen, sondern auch die nächsten kommenden IT-Themen und Herausforderungen. Neue Begrifflichkeiten und Worthülsen helfen da wenig wenn diese immer wieder nur neu benannt, erklärt, definiert und diskutiert werden. Diese Themen muessen in ersten überschaubaren Projekten (vom Umfang und Budget) gestartet werden, Erfahrungen (sowohl positive als auch negative) muessen gemacht und erlebt werden um zu lernen und um erfolgreich werden zu können. Nur mit Diskussionen und Gutachten werden auch die nächsten in diesem Bericht genannten Megathemen wie Cloud Computing oder Mashups totgeredet werden.

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