Gerüchteküche: Cisco arbeitet an Bladeservern

Nach einem Gespräch von Marie Hatter, Ciscos VP für Netzwerk und Security, mit der amerikanischen Zeitschrift Network World sind Spekulationen erlaubt: Hat sie nun oder hat sie nicht angedeutet, dass Cisco plant, mit HP, IBM und Dell in den Ring zu steigen und eigene Bladeserver anzubieten?

Nach einem Gespräch von Marie Hatter, Ciscos VP für Netzwerk und Security, mit der amerikanischen Zeitschrift Network World sind Spekulationen erlaubt: Hat sie nun oder hat sie nicht angedeutet, dass Cisco plant, mit HP, IBM und Dell in den Ring zu steigen und eigene Bladeserver anzubieten?

Das amerikanische Magazin ist sich inzwischen ziemlich sicher: Ja, sie hat. Nur zwei Tage nach dem Hatter-Interview zitiert es andere Insider, die die angeblich unter dem Projektnamen „California Server“ in Arbeit befindlichen Produkte bereits gesehen haben wollen.

Ob diese wie ursprünglich vermutet im Rahmen des für Ende Januar 2009 von Cisco geplanten großen Switch-Launchs auf den Markt kommen, ist inzwischen jedoch wieder fraglich. Auch Details zu den vieldiskutierten Produkten sind kaum bekannt. Die Bandbreite der Spekulationen ist daher groß: Einerseits wird vermutet, es seien „normale“ Bladeserver, aber mit einem speziellen Cisco-Flair: Schließlich müsse auch in diesem Segment der Anspruch des Netzwerkgiganten, ein Premium-Anbieter zu sein, irgendwie gerechtfertigt werden. Andererseits wird gemunkelt, es handle sich um ein intern entwickeltes Systems auf Basis von x86-Prozessoren, einem Linux-Betriebssystem und enger Integration mit den hauseigenen Nexus-5000-Switches.

Bei all der Aufregung sollte man nicht vergessen, dass die Mutmaßungen über Bladeserver von Cisco so neu gar nicht sind. Allan Leinwand vom Blog GigaOM hatte bereits im März dieses Jahres darüber philosophiert, ob Cisco mit der Markteinführung der Switch-Serie Nexus 7000 auch den Grundstein für eine eigene Bladeserver-Reihe gelegt hat. Neben wenigen zustimmenden Kommentaren stieß Leinwand damit aber vor allem auf Ablehnung. Die sachlicheren Gegner argumentierten, die Nexus-7000-Reihe sei eigentlich viel zu leistungsfähig und daher viel zu schade (und vor allem viel zu teuer), um lediglich ein paar gewöhnliche Bladeserver aufzunehmen. Damit hatten sie wahrscheinlich recht.

Aber es hat ja niemand gesagt, dass „California“ unbedingt mit der Switch-Reihe verbandelt sein muss. Das riesige und schnell wachsende Marktsegment der Bladeserver dürfte attraktiv genug sein, dass sich Cisco etwas Neues ausdenkt. Und die Summen, um die es geht, sind wohl ausreichend, um Probleme in den Partnerschaften mit HP, Dell und IBM zu riskieren.

Am Ende ist sich eben doch jedes börsennotierte Unternehmen selbst der Nächste. Für die Kunden hätte der neue Anbieter jedenfalls nur Vorteile: Mehr Konkurrenz lässt auch mehr und schnellere Innovation sowie günstigere Preise erwarten.

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