Server zu Hause hosten: sichere Dienste über den DSL-Anschluss

Moderne Breitbandanschlüsse mit Upstreamkapazitäten von bis zu 10.000 KBit/s erlauben heute in vielen Fällen ein Hosting in den eigenen Räumen. Vor einigen Jahren scheiterte dies meist an der Bandbreite. Das Hosting am DSL-Anschluss kann für Privatanwender genauso interessant sein wie für kleine und mittelständische Unternehmen, wenngleich mit anderem Fokus. Ein Privatanwender wird eher die Möglichkeit schätzen, vom Internet-Café auf seine Dateien zuzugreifen, während Unternehmen ihren Kunden professionelle Webanwendungen bereitstellen können. Der physikalische Zugang zu einem Rechner ist besonders bei Windows-Hosting in vielen Situationen hilfreich.

Vor vermeintlichen Hindernissen, etwa einer dynamischen IP-Adresse, braucht man heutzutage nicht mehr zurückschrecken. Viele Anbieter von dynamischen DNS-Diensten erlauben die Registrierung von Second-Level-Domains zur Verwendung mit dynamischen IP-Adressen, so dass man mit seinem Wunschnamen im Web erreichbar ist. Die DSL-Router-Hersteller bieten meist eine Unterstützung von dynamischem DNS. Sogar wenn ein Anbieter von dynamischem DNS die gewünschte Domain nicht bereitstellen kann, weil er beispielsweise grundsätzlich keine .de-Domains anbietet, kann man einfache und kostengünstige Lösungen schaffen.

Allerdings gibt es Situationen, in denen sich ein Hosting zu Hause nicht lohnt. Das ist meist der Fall, wenn man dazu einen zusätzlichen Server 24 Stunden am Tag betreiben muss. Bei einem Stromverbrauch von 150 Watt entstehen alleine Stromkosten von etwa 20 Euro pro Monat. Darüber hinaus reicht für manche Anwendungen die Bandbreite eines DSL-Anschluss nicht aus. Ein Beispiel hierfür ist der Betrieb eines Radiosenders für Hobby-DJs mit 128 KBit/s pro Hörer. Selbst mit einem VDSL-Anschluss kann man nur wenige Hörer bedienen.

Themenseiten: Big Data, Breitband, Datenschutz, Security-Praxis, Server, Servers, Storage, Storage & Server

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

6 Kommentare zu Server zu Hause hosten: sichere Dienste über den DSL-Anschluss

Kommentar hinzufügen
  • Am 14. Januar 2009 um 22:43 von Karsten

    lieber keine dynamische IP-Adresse für Mailserver!
    Netter Artikel – mit einer Ausnahme:
    einen Mailserver, der auch Mails ans freie Internet versenden soll (also ohne Smarthost), kann man heutzutage nicht seriös an einem DSL-Anschluß mit dynamischer IP-Adresse verwenden.
    Nahezu alle Provider setzen zur Spamfilterung Listen ein, die Mails von Servern aus dynamischen Adressräumen (Dialup-Anschlüsse und auch DSL) mit hoher Wahrscheinlichkeit als Spam einstufen. Man läuft also Gefahr, daß die eigenen Mails beim Empfänger nicht ankommen.
    Bei dynamischen IP-Adressen kann man auch mit SPF-Einträgen hier keine Abhilfe schaffen.
    Zumindest ein Smarthost-Mailserver sollte also schon eingesetzt werden, sofern einem eMails einigermaßen wichtig sind. Von Backup-MX etc. mal ganz zu schweigen.
    Zuhause kann dann ja ebenfalls ein Mailserver stehen, der dann die abgehenden Mails an den externen Server weiterleitet und dort eintreffende Mails regelmäßig abfragt.

    • Am 15. Januar 2009 um 10:58 von Christoph H. Hochstätter

      AW: lieber keine dynamische IP-Adresse für Mailserver!
      Hallo Karsten,

      da haben Sie mich bei einem Aspekt erwischt, den ich hätte erwähnen sollen. Einen Mailserver an einer dynamischen IP-Adresse zu betreiben ist praktisch nur dann möglich, wenn man den SMTP-Server des Providers als Smarthost verwendet. Den kann man in der Regel ohne Authentifizierung nutzen und er steht (hoffentlich) nicht auf einer Blacklist.

      Eingehende Mail wird von der Blacklist nicht beeinflusst.

      Ausführliche Informationen zu DNS-Blacklisting gibt es in unserem Artikel „DNS-Blacklisting: E-Mail Verbot für Unschuldige„, der sich kritisch mit der pauschalen Listung dynamischer IP-Adressen auseinandersetzt. Dort findet man auch Hinweise, wie man günstig an einen Backup-MX-Server kommt, wenn man keinen Gleichgesinnten findet, mit dem man sich gegenseitig „Backup-MXen“ kann.

      Mit freundlichen Grüßen

      Christoph H. Hochstätter

  • Am 5. Oktober 2009 um 13:56 von Slim

    Teamspeak
    Ein Einwand zu Teamspeak:
    Clienten können eine Voice activity einstellen, sodass Geräusche nur übertragen werden wenn ein gewisser Pegel erreicht wird, also wenn jemand anfängt zu sprechen oder beispielsweise zu schreien.

  • Am 31. Dezember 2009 um 3:01 von Jan

    Domainanbieter
    Hallo, ich habe auch einen eignene Server daheim an meiner DSL Leitung (http://www.qsc.de mit fester IP) und mir eine Domain bei http://www.centralsystems-isp.com geholt.
    Klappt alles bestens!

  • Am 24. Oktober 2013 um 19:20 von Manu

    (Ich weiß, dass der Artikel einen Bart hat)

    Ich träume auch gerade wieder vom Home-Hosting, der Artikel beleuchtet eigentlich alle Aspekte sehr gut, leider gibt er keine detailierten Information, welche DSL-Anbieter einen Webserver daheim gestatten.

    Ich werde sowieso eine eigene Cloud einrichten, ansonsten ist ein Server daheim nicht rentabel und auch nicht sinnvoll. Nimmt man z.B. einen stromsparenden Atom mit ca. 30 Watt/h für den eigenen Server, ist man bereits bei knapp 6€/Monat nur für Strom. Dazu addieren sich Domainkosten bei einem Anbieter wie „no-ip“, eventuell auch weitere Services wie Mail-forwarding etc., ausserdem Anschaffungs- und Wartungskosten für die Hardware. 10€/Monat Gesamtkosten sind schon sehr optimistisch gerechnet, dafür bekommt man locker einen günstigen Root- oder Vserver, welcher zuverlässig durch ein Rechenzentrum angebunden ist. Die heimische DSL-Leitung fällt zumindest bei mir auch öfters mal aus.

    Der Vorteil eines Heimservers wäre eigentlich nur sehr viel mehr Speicherplatz für kleines Geld. Vielleicht mountet man auch einfach seinen homespace als Verzeichnis in den vserver und nutzt so das Beste beider Welten ;)

  • Am 19. Mai 2015 um 17:25 von Tom Robbins

    Benutzt doch den neuesten kostenlosen dyndns Anbieter webants.com Die Updates erfolgen via URL-Request und können auf einem Linux System, wie ich es nutze, via Cron aufgerufen werden. Es wird auch ipv6 unterstützt, bin rundum zufrieden

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *