Bundesdruckerei lässt Pass mit Video-Display entwickeln

Auftrag für Dokument mit AMOLED-Display geht an Samsung

Der koreanischen Display-Hersteller Samsung Mobile Display (SMD) wird für die Bundesdruckerei Display-Technologien für eine neue Generation von Ausweisdokumenten entwickeln, die beispielsweise die Anzeige kurzer Videos erlauben. Die beiden Unternehmen haben einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet.

„Wir versprechen uns von der Zusammenarbeit Zugang zu neuesten Displaytechnologien“, sagt Ulrich Hamann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bundesdruckerei. Die Arbeit wird sich primär auf Aktiv-Matrix-Displays mit organischen Leuchtdioden (AMOLEDs) konzentrieren.

Die Bundesdruckerei hatte bereits im Mai eine erste gemeinsame Entwicklung mit Samsung vorgestellt, den Prototyp eines E-Passes mit AMOLED-Display. Zukünftige Reisedokumente sollen statt eines normalen Fotos ein Kurzvideo anzeigen können, das eine Drehung des Kopfes von rechts nach links wiedergibt, so die Idee. Der bisherige E-Pass-Prototyp nutzt eine Datenseite mit Farbdisplay, die nur 700 Mikrometer dick ist. „Diese Dicke soll und kann noch weiter reduziert werden“, sagt Antonia Voerste, Leiterin der Unternehmenskommunikation bei der Bundesdruckerei.

Damit ein praktischer Einsatz möglich wird, müssen die AMOLED-Displays Umwelteinflüssen widerstehen können. Neben Hitze und Kälte zählen dazu auch mechanische Belastungen, beispielsweise wenn sich jemand auf sein Ausweisdokument setzt. „Auch ein irrtümlicher Waschgang wird langfristig kein Problem darstellen“, sagt Voerste. Wann Dokumente mit integriertem Video-Display tatsächlich zur Anwendung kämen, sei allerdings noch nicht abzuschätzen. Langfristig sollen Pässen auch Personalausweise, Führerscheine und andere Ausweise folgen.

„Wir sind bemüht, die Dokumente mit extrem hoher Sicherheit zu belegen“, beantwortet Voerste die Frage nach dem Datenschutz. Die Bundesdruckerei verweist in Sachen sicherer Identitätssysteme auf verschiedenste Kooperationen, etwa mit der Fraunhofer-Gesellschaft „Sichere Identität Berlin-Brandenburg“ und der Stiftung des Lehrstuhls „Secure Identity“ an der Freien Universität Berlin.

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Neueste Kommentare 

2 Kommentare zu Bundesdruckerei lässt Pass mit Video-Display entwickeln

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  • Am 18. Dezember 2008 um 11:26 von Beobachter

    Geldvernichtung
    Das gleiche Ergebnis läßt sich mit fünf Fotos auf Holografiefolie erzielen. Diese Bilder brauchen keinen Strom (Mini-Batterien +Umweltverschmutzung).
    Solche Folien können auch in Deutschland hergestellt werden.
    Bezahlen muß solchen Schwachsinn natürlich der Bürger.
    Es wird Zeit die Bundesdruckerei wieder in staatliche Obhut zu nehmen.

  • Am 26. Dezember 2008 um 11:38 von Folfgang Gschäuble

    Geisteskrank
    am besten noch ne Kamera + Mikrofon einbauen, dann braucht man nicht mehr zu reisen sondern schickt stellvertretend einfach seinen Pass.

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