Schiebt man die Tastatur zur Seite, dreht sich der Displayinhalt automatisch vom Hoch- ins Querformat. Obwohl ein Beschleunigungssensor eingebaut ist, kippen die Inhalte nicht zur Seite, wenn man das Handy im zusammengeschobenen Zustand bewegt. Laut T-Mobile ist das Absicht: In Praxistests hat sich demnach herausgestellt, dass die meisten Anwender eine feste Darstellungsart bevorzugen, wenn die Tastatur nicht ausgeklappt ist. Das mag zwar sein, aber speziell beim Betrachten von Fotos ist es eine praktische Sache, wenn sich die Darstellung anpasst. Aber das ist ja auch nur ein Software-Problem – wer weiß, ob es nicht bald ein Programm oder ein Update gibt, was diese Funktion aktiviert.

Die Anzeige selbst hat eine Größe von 3,2 Zoll und löst mit 320 mal 480 Pixeln auf. Sie stellt lebhafte und scharfe Bilder dar. Der Touchscreen arbeitet kapazitiv statt resitiv, nutzt also die gleiche Technik wie das iPhone und der Blackberry Storm. Er reagiert nur auf Berührungen mit dem Finger und nicht auf Fingernägel, Tipp-Stifte (Stylus) oder andere Gegenstände. Außerdem gibt es fühlbares Feedback – allerdings nicht bei jeder Berührung und nicht in jeder Applikation. Schade.

Um innerhalb einer Anwendungen auf weitere Funktionen zugreifen zu können, drückt man länger auf den Bildschirm. Daraufhin öffnet sich ein Fenster, das weitere Optionen anzeigt. Dieses Fenster ist kontextabhängig, zeigt also immer nur die Menüpunkte an, die zur aktiven Applikation passen. Durch Listen kann man mit einer schnellen Fingergeste scrollen, aber auch langsam mit dem aufgelegten Finger blättern. Das Schwenken und Schieben von Webseiten und Dokumenten erfolgt, indem man den Finger aufsetzt und zur Seite bewegt – alles in allem recht intuitiv. Allerdings ist der Touchscreen des G1 nicht Multitouch-kompatibel. Das Packen, Vergrößern oder Drehen, beispielsweise von Bildern, mit zwei Fingern funktioniert nicht. Zugegeben, wirklich nötig ist diese Funktion nicht – aber wer sich einmal daran gewöhnt hat, will Multitouch nicht mehr missen.

Oberfläche

Dieser Punkt ist einer der interessantesten, wenn es um das neue Handy-Betriebssystem Android geht. Zusammenfassend lässt sich sagen: Das Interface des G1 ist aufgeräumt, einfach zu bedienen und macht Spaß. Der Homescreen lässt sich auf verschiedene Weisen an die Bedürfnisse des Nutzers anpassen. Beispielsweise kann man lang mit dem Finger auf das Display tippen – das öffnet das bereits erwähnte Kontextmenü. Darüber lassen sich Verknüpfungen und Widgets auf dem Desktop ablegen, aber auch das Hintergrundbild kann man an dieser Stelle austauschen.

Alternativ dazu gibt es einen kleinen Reiter in der unteren Ecke, den man mit dem Finger packen und nach oben ziehen kann. Das öffnet ein volles Menü mit Programmen, deren Icons sich mit einem langen Fingerdruck packen und auf den Desktop schieben lassen. Um ein Icon wieder zu entfernen, packt der Anwender es auf die gleiche Weise und schiebt es in den Papierkorb. Dabei löscht Android lediglich die Verknüpfung, das zugehörige Programm bleibt installiert. Außerdem gibt es links und rechts weitere Panels, in denen Nutzer Verknüpfungen ablegen können. Oben ist eine Infoleiste, die den Anwender über verpasste Anrufe, neue Nachrichten, Downloads und mehr informiert.

Die Oberfläche des G1 hat wirklich einiges zu bieten. Zur Bedienung stehen das berührungsempfindliche Display, die QWERTY-Tastatur sowie ein Trackball zur Verfügung. Zum Touchscreen ist zu sagen, dass er ähnlich empfindlich ist und akkurat arbeitet wie der des iPhones – und das ist lobenswert. Insgesamt kommt man mit dem Apple-Smartphone aber auf Anhieb besser zurecht, da es sich intuitiver bedienen lässt. Beispielsweise ist es beim G1 häufiger nötig, sich durch die Menüs zu einem bestimmten Programm „vorzukämpfen“. Richtig – man kann Verknüpfungen anlegen und die Menüs anpassen, aber Anwender müssen sich näher mit ihrem Android-Handy befassen und es konfigurieren, als es bei Apple der Fall ist. Das iPhone hat eben keinen Homescreen, Anwender landen direkt im Hauptmenü.

Und obwohl der Trackball des G1 sehr praktisch ist, klappt beispielsweise das Zoomen von Bildern einfach nicht so elegant und sanft wie beim iPhone mit seinen Multitouch-Gesten. Das gilt insbesondere auch für den Browser.

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