Zu den großen Neuerungen im Vergleich zum Vorgänger gehört die Integration von DVB-H – dem Standard für mobiles Fernsehen. Ähnlich wie bei DVB-T sollte ein bundesweites Netz an Sendemasten entstehen, die TV kostenpflichtig an Handys und portable Mediaplayer senden. Doch das Projekt gilt mehr oder weniger als gestorben: Im Mai 2008 erkärte Friedrich Joussen, Deutschlandchef von Vodafone, dass er DVB-H für gescheitert hält. Somit ist DVB-H hierzulande nicht zu gebrauchen – und im EU-Ausland sieht es nicht anders aus. Und damit ist das kein Mehrwert für N95-Besitzer, die über ein Upgrade auf das neue Modell nachdenken.

Ein weiterer Punkt, den man in die Rubrik „Nachteile“ einordnen kann, ist die Verarbeitungsqualität. Zwar glänzt das Gehäuse schön im Licht, aber das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich nach billigem Plastik anfühlt. So macht beispielsweise der Standfuß auf der Rückseite keinen besonders vertrauenserweckenden Eindruck. Er ist fummelig – und vermutlich das erste, was abbricht. Beim Ausklappen kommt es gelegentlich vor, dass man die gesamte rückseitige Abdeckung des N96 in den Fingern hält – sie wird nur von einer kleinen Klammer gehalten.

Wer derzeit das iPhone nutzt, dürfte sich über den Browser des N96 ärgern. Zwar unterstützt er eine Reihe von Videoformaten und kommt sogar mit einigen Flash-Applikationen klar. Aber wenn es um die Nutzerführung geht, hängt das Programm dem Safari-Browser des Apple-Smartphones um Längen hinterher. Besonders das Zoomen in Webseiten nervt.

Kamera Nokia N96

Auf der Rückseite des N96 befindet sich die Linse der 5-Megapixel-Kamera samt Autofokus und Dual-LED-Blitz.

Der größte Haken des N96 ist allerdings, dass es sich abgesehen von Kleinigkeiten wie der glänzenden Gehäuseoberfläche nicht großartig von seinem Vorgänger unterscheidet. Unterm Strich bekommen Käufer ein überarbeitetes Smartphone mit mehr Speicher, Videobeschleunigung und einem nur wenig nützlichen DVB-H-Empfänger. Keine von diesen Verbesserungen ist schlecht – aber man hätte etwas mehr Verbesserungen erwarten können.

Fazit

Das N95 war ein revolutionäres Produkt – und das N96 ist einfach die logische, evolutionäre Weiterentwicklung. Was fehlt, ist das besondere technische Highlight, mehr Verarbeitungsqualität sowie ein besserer Browser.

Neueste Kommentare 

Noch keine Kommentare zu Der Alleskönner: Nokia N96 im Test

Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *