IT 2020: Wie Technologie die Wirtschaft verändern wird

Die Herausforderung für Unternehmen sieht Tapscott darin, diese weitgehend selbstorganisierten Menschen so in traditionelle hierarchische Strukturen einzubinden, dass sie einen wertvollen Beitrag leisten – oder vielmehr ihre Strukturen zu ändern. „Das Internet reduziert die Kosten der Kollaboration zwischen Unternehmen. Firmen, die auch künftig alles allein machen wollen, fallen im Wettbewerb zurück“, meint Tapscott. Forschung, Produktentwicklung oder Innovationen finden nach seiner Ansicht künftig vor allem in Netzwerken statt und Unternehmen beginnen, sich wieder aufzuteilen und mit Partnern zusammenzuarbeiten – was aber nicht bedeuten muss, dass sie kleiner würden.

Wie Offenheit durch das Internet zum Erfolg führen kann, illustriert Tapscott am Beispiel des kanadischen Bergbaukonzerns Goldcorp. Dessen Geologen konnten keine neuen Goldvorkommen mehr finden. Der damalige Chef Rob McEwen stellte daraufhin alle sonst streng geheimen geologischen Daten des Unternehmens ins Internet. Außerdem setzte er eine halbe Million Dollar Preisgeld für denjenigen aus, der lohnenswerte Goldvorkommen lokalisierte. Das Ergebnis: Mehr als 1000 Menschen beteiligten sich an dem Wettbewerb, Goldcorp fand Gold für dreieinhalb Milliarden Dollar.

Etwas konservativer, aber deshalb nicht weniger erfolgreich in der Anwendung der neuen Möglichkeiten war Procter & Gamble. Aus einer Situation mit wenig Innovationen, Verlust an Marktanteile und sinkenden Aktienwerten befreite der Vorstandsvorsitzende Alan G. Lafley das Unternehmen, indem er eine neue Kultur der Offenheit verordnete.

Die Hälfte aller Innovationen kommt jetzt von außen ins Unternehmen. „Vertikal integrierte Unternehmen werden durch fokussierte Unternehmen ersetzt, die in Business-Webs mit anderen Unternehmen erfolgreich kollaborieren“, meint Tapscott. Wer im stillen Kämmerlein für sich alleine nach neuen Lösungen suche, sei in Zukunft einfach zu langsam.

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4 Kommentare zu IT 2020: Wie Technologie die Wirtschaft verändern wird

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  • Am 13. Oktober 2008 um 16:27 von Schall und Rauch

    Neue Buzzwords braucht die Welt
    Prust :-)
    Mann, da haben wir ja noch so einige Hypes vor der Brust :-)

    Neben der ganzen reffgierigen Finanzwelt sollte man auch gleich alle Analysten in die Wüste schicken. Die braucht kein Mensch.

    • Am 13. Oktober 2008 um 21:29 von Michael

      AW: Neue Buzzwords braucht die Welt
      So richtig was Neues war wirklich nicht zu lesen.
      Und wenn man bedenkt, wie lange es noch dauern wird, bis schon jahrelang vorhandene Technologien überall verfügbar sein werden (Beispiel DSL), dann merkt man, wie viel heiße Luft bei diesen Zukunftsvisionen zu finden ist.

  • Am 13. Oktober 2008 um 21:29 von Tobias

    Puuh
    Da bekommt man schon ein mulmiges Gefühl,bei all den Sachen die auf uns noch zukommen werden.
    Ich betrachte die Sachen teilweise etwas kritisch, da man vielleicht nicht genau abschätzen kann, in wie weit man mit der neuen Technik in der Gesellschaft/Beruf bzw. ganz allgemein "überleben" kann und nicht wohlmöglich noch Negativeinflüsse davon abbekommt.

  • Am 23. April 2014 um 13:31 von Helge Manau

    Interessant, in diesem Artikel wird teilweise gegenteiliges behauptet: http://inpixels.net/top-3-technologietrends-bis-2020/ Klingt nicht ganz ohne Hand und Fuß, zumal Cloud Computing mit höheren Bandbreiten immer wichtiger wird …

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