Sage steigt mit SAP in den Ring

Neben der internationalen Ausrichtung betont Sage aber auch die „deutsche“ Komponente der neuen Software. Dazu zählt Franz Bruckmaier, Geschäftsführer des Bereichs Mid Market bei Sage, die Abschlussfreiheit nach HGB und IAS, die Grundsätze zum Datenzugriff und zur Prüfbarkeit digitaler Unterlagen (GDPdU), die elektronische Steuererklärung (Elster), Kontenrahmen sowie der elektronische Zahlungsverkehr in den gängigen Ausprägungen und Besonderheiten für die Materialwirtschaft wie Intrastat-Meldungen. Besonders hebt er jedoch die GoB-Zertifizierung hervor.

Sage ERP X3 läuft unter den Betriebssystemen Windows (2003, XP), Unix (AIX, HP) oder Linux (Red Hat). Es unterstützt derzeit die Datenbanken von Oracle und Microsoft. Für den Web-Client ist derzeit nur Internet Explorer zertifiziert, Firefox lässt sich laut Bruckmaier aber „unter Verzicht auf einige Komfortfunktionen“ ebenfalls nutzen.

Die durchschnittlichen Projektkosten für die Einführung beziffert Sage auf 120.000 bis 500.000 Euro. Wie sich diese Summe auf Lizenz- und Implementierungskosten verteilt, hänge stark davon ab, wie sehr das Unternehmen gewachsene Prozesse und Strukturen in der Software abbilden wolle.

Bruckmaier empfiehlt aber, die Softwareeinführung auch als Chance zu begreifen, solche Prozesse auf den Prüfstand zu stellen. Im günstigsten Fall könnten die Implementierungskosten dann lediglich 20 Prozent der Gesamtkosten ausmachen. Die Wartungskosten betragen 18 Prozent der Lizenzgebühren.

Im stark segmentierten Markt für ERP-Software hat sich Sage in den vergangenen 25 Jahren eine ordentliche Position erarbeitet. Die Marktforscher von IDC sehen den Anbieter weltweit mit 7 Prozent Marktanteil auf Platz drei – hinter SAP (28 Prozent) und Oracle (14 Prozent). Noch günstiger sieht es für Sage aus, wenn man lediglich die Marktanteile bei Unternehmen mit weniger als 500 Mitarbeitern betrachtet: In diesem Bereich kann sich Sage laut IDC mit 22 Prozent Marktanteil als führend bezeichnen.