Intel stark wie nie

Mit satten Einnahmen baut Intel seine Marktposition aus. Grundlage des wirtschaftlichen Erfolges ist eine ausgefeilte Fertigungstechnik. Dank ihr lässt sich auch trotz manch technischer Mängel die Konkurrenz in Schach halten.

Analysten hatten zwar trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten solide Zahlen vom Marktführer der Chiphersteller erwartet. Doch die Erwartungen wurden noch übertroffen. Mit neuen Chips für den nach wie vor boomenden Laptop-Markt sowie mit dem neuen Atom-Chip für Billig-Notebooks ist es Intel gelungen, den Erzrivalen AMD abzuhängen.

Der Umsatz im zweiten Quartal konnte gegenüber dem Vorjahr um neun Prozent auf ein Rekordhoch von 9,5 Milliarden Dollar gesteigert werden. Der Reingewinn kletterte gleichzeitig um ein Viertel auf 1,6 Milliarden Dollar. Analysten hatten im Schnitt mit einem Umsatzwachstum von sieben Prozent auf 9,3 Milliarden Dollar gerechnet.

Die Marktmacht sichert sich Intel mit einer intensiven Fertigung. Mit einem geschätzten Umsatz von etwa 40 Milliarden Dollar für das laufende Geschäftsjahr hat der Silicon-Valley-Konzern genügend finanzielle Mittel in der Hand, einerseits die immer teurer werden Fertigungsstraßen zu bezahlen und andererseits mit neuen Kampagnen die Konkurrenz unter Druck zu setzen.

Nach Meinung der Marktbeobachter konnte Intel mit seiner Produktion auf der Ebene von 45 Nanometern in der Fabrik D1D in Hillsboro, Oregon, punkten. Die weitere Verkleinerung der Leiterbahnstrukturen auf 32 Nanometer ist bereits in Arbeit und soll – wenn alles wie geplant läuft – im kommenden Jahr in Serie gehen. Diese hohe Entwicklungsgeschwindigkeit verursacht auch außerordentlich hohe Kosten. Da kann kaum ein Unternehmen mithalten, war diese Woche auf der Messe der Chipmaschinenhersteller Semicon West in San Francisco zu hören.

Nächster Schub steht bevor

Am Montag hatte Intel die nächste Mobilplattform vorgestellt. Die unter dem Codenamen Montevina entwickelten Prozessoren kommen nun offiziell unter dem Namen Centrino 2 auf den Markt und sollen die aktuellen Centrino-Duo-Produkte (Codename Santa Rosa) ablösen. Dabei jedoch hatte Intel vermarktungstechnisch die Nase nicht vorne. Ursprünglich sollte die ersten Centrino-2-Notebooks schon Ende Juni auf den Markt kommen. Das wurde auf den August – in den USA der „Back-to-School“-Monat – verschoben.

Ob AMD von der Terminverschiebung profitieren kann, bleibt jedoch fraglich. Die sogenannte Puma-Plattform als direkter Konkurrent zu Centrino 2 ist schon auf dem Markt.

Aber trotz der guten Ergebnisse und der Stärke bei der Fertigung trüben einige düstere Wolken das Bild. So prüft derzeit die US-Behörde FTC (Federal Trade Commission) ebenso wie die EU-Kommission, ob der Chipgigant mit unerlaubten Preisnachlässen für Computerhersteller versucht hat, den Rivalen AMD aus dem Markt zu drängen. In Korea wurde Intel deshalb bereits zu einer Geldstrafe verurteilt und Behörden in verschiedenen anderen Ländern, auch in der EU, ermitteln ebenfalls.

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