Eigentlich gingen Branchenkenner davon aus, dass Nokia ein Business-Smartphone wie das E71 bereits auf dem Mobile World Congress im Februar 2008 in Barcelona vorstellen würde – doch Fehlanzeige. Erst Mitte Juni war es so weit: Nokia lud die Fachpresse nach London ein, um dort zwei neue Business-Smartphones zu präsentieren. Das E66 tritt das Erbe des E65 an, das Nokia E71 kommt als Nachfolger des E61i in den Handel. Die Ausstattung der beiden Businessmodelle ist gleich, sie unterscheiden sich lediglich durch ihren Formfaktor. Während das E66 als Schieber konzipiert ist, bietet das E71 eine QWERTZ-Tastatur im Riegelformat.

Design

Gerade einmal einen Zentimeter ist das E71 dick, bei einer Höhe von 11,4 Zentimetern und einer Breite von 5,7 Zentimetern. Mit seiner schlanken Form und dem glänzenden Metallgehäuse sieht das Smartphone elegant und gediegen aus. Überraschend ist das Gewicht: Wer das Smartphone zum ersten Mal in die Hand nimmt, erwartet ein sehr viel leichteres Gerät. Doch die 129 Gramm sind vor allem dem Metallgehäuse und einem großen Akku geschuldet.

Das Mobiltelefon ist solide verarbeitet und liegt angenehm in der Hand. Die Tasten reagieren sehr gut auf Druck, und durch die Wölbung sind die einzelnen Buchstaben auch gut zu treffen. Schade nur, dass die Buchstaben sehr eng beeinanderliegen. Die Beschriftung der Lettern ist gut lesbar, auf die Ziffern trifft das leider nicht zu – sie sind farblich kaum abgehoben, was das Eintippen einer Telefonnummer oder des PIN-Codes erschwert.

Neben einer vollständigen QWERTZ-Tastatur unterhalb des Displays gibt es sehr viele Direktzugänge zu den verschiedenen Funktionen. Ein Knopf an der rechten Seite führt zu den Sprachbefehlen, vier Buttons unterhalb des Displays rufen den Startbildchirm, den Kalender, die Kontakte oder das Nachrichtencenter auf. Am linken Rand sitzt der Steckplatz für SD- und SDHC-Speicherkarten. Er ist mit einem leicht zu entfernenden Gummiverschluss vor Staub geschützt.

Das Display zeigt bei einer Auflösung von 320 mal 240 Pixeln bis zu 16 Millionen Farben – da wird jeder Buchstabe gestochen scharf abgebildet. Auch als Sucher für die eingebaute 3,2-Megapixel-Kamera leistet der Bildschirm gute Dienste. Um Akkukapazität zu sparen, kann der Nutzer die Helligkeit des Displays einstellen – im Auslieferungszustand ist ein mittlerer Wert hinterlegt, der jedoch vielen zu dunkel sein dürfte. Wer die Helligkeit aber hochstuft, verkürzt damit automatisch die Akkulaufzeit.

Das Menü ist mit zwölf Hauptpunkten, die jeweils unzählige Unterpunkte enthalten, sehr umfassend – es bedarf daher einer Einarbeitungszeit, bis der Nutzer sich zurecht findet. Um die Orientierung zu erleichtern, kann der Anwender sich sechs am häufigsten benutzte Funktionen als Shortcut auf den Startbildschirm legen.

Beim E71 gibt es außerdem die Möglichkeit, zwei individuelle Start-Screens zu definieren. So kann der Nutzer beispielsweise auf seinem Geschäftsbildschirm den schnellen Zugriff auf häufig genutzte Funktionen im Berufsleben wie Terminkalender, E-Mails, Browser und Notizen legen, während er auf seinem privaten Bildschirm neben Browser und E-Mails eher die Bildergalerie oder den Musikplayer packt. Leider greift das System bei Kalendereinträgen auf nur einen Kalender zurück, so dass man auch im privaten Modus die geschäftlichen Termine sieht. Umgeschaltet wird – ziemlich gemächlich – über die Funktion „Modi“: Es dauert etwa fünf Sekunden, bis der neue Bildschirm aktiviert ist.

Der Lieferumfang ist von Nokia großzügig bemessen: Neben USB-Kabel und Installationssoftware liegen eine 2-GByte-SD-Karte, ein Stereo-Headset mit 2,5-Millimeter-Klinkenstecker und ein Lederetui bei. Schön wäre noch ein Ersatzakku gewesen, doch darauf muss der Käufer verzichten.

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