Alte Hassliebe rostet nicht: SAP und der Mittelstand

Um dies zu erreichen, müsste der Konzern möglichst viele Funktionen vollständig automatisieren. „Es wird etwas mehr Zeit brauchen, das bei höchster Produktqualität zu entwickeln“, so Kagermann weiter. Der dazu ausgegebene Fahrplan lässt sich deshalb nicht mehr aufrechterhalten. Fakt ist: Auch in zwei Jahren wird es noch kein vollständig ausgereiftes Produkt geben.

Zwar fährt SAP die Investitionen in das neue Produkt keineswegs zurück. Man habe zu Jahresbeginn jedoch gehofft, die Markteinführung etwas beschleunigen zu können, was man nun wieder aufgegeben habe, ergänzt Léo Apotheker. Im Gegensatz zu vergleichbaren Konkurrenzprodukten handle es sich bei Business ByDesign aber nicht um eine Teillösung, sondern um eine End-to-End Business-Suite. „SAP bietet damit ein absolut unvergleichliches Produkt an“, sagte Apotheker.

Die Herausforderung, ein Produkt zu entwickeln, das auch businesskritische Prozesse erfasse und vollständig abdecke, sieht Apotheker als nur durch SAP lösbar an. Dennoch lässt sich nicht verbergen, dass die Erfahrungen aus Anwendersicht bislang durchwachsen ausfallen. „Wir sehen den Nutzen, haben aber auch noch mit den üblichen Entwicklungsproblemen zu kämpfen“, bestätigt etwa Stephan Streller, Prokurist bei der IBIS Prof. Thome AG , im Gespräch mit ZDNet.

Das Unternehmen ist einer von rund 90 Testanwendern in Deutschland und macht als Pilotanwender vor allem strategische Überlegungen für den Einsatz geltend. „Die Funktionalität ist bei Business ByDesign hervorragend“, betont Streller. Alte und komplizierte Excel-Listen sowie „selbstgestrickte“ Datenbanken ließen sich bequem ersetzen und Workflows effizienter gestalten.

In der zweiten Phase will der Betrieb die bisherigen CRM-Funktionalitäten um das Rechnungswesen und den Einkauf erweitern. „Der größte Vorteil liegt in der weltweit hohen Verfügbarkeit der Services, besseren Wartungszyklen, automatisierten Updateprozessen sowie im effizienten Workflow und der optimierten Adress- und Datenverwaltung“, fasst Streller zusammen. Ein weiteres Argument sei, dass kein Systemverwalter benötigt werde.

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