Festplatte der Raumfähre Columbia erfolgreich rekonstruiert

Experten benötigen mehr als vier Jahre zur Wiederherstellung der Daten

Kroll Ontrack ist es gelungen, die Daten einer Festplatte der 2003 verunglückten US-Raumfähre Columbia wiederherzustellen. US-Medien zufolge haben die Datenretter rund viereinhalb Jahre benötigt, um 99 Prozent der Daten zu rekonstruieren.

Die 400 MByte große Festplatte von Seagate war nach Auskunft von Jon Edwards, Ingenieur bei Kroll Ontrack, in einem desolaten Zustand, als sie zwischen anderen Trümmerteilen in einem ausgetrockneten Flussbett gefunden wurde. Die Elektronik und alle Kunststoffteile waren verbrannt. Edwards erklärte, die zum Zeitpunkt des Absturzes etwa acht Jahre alte 2,5-Zoll-Festplatte verfüge jedoch über eine deutlich höhere Fehlertoleranz als heutige Laufwerke.

Nach einer gründlichen Reinigung wurden die beiden Platter der Harddisk in ein neues Gehäuse verbaut und mit einem neuen Motor justiert. Durch reines Ausprobieren habe man herausgefunden, mit welcher Firmware-Version die Daten ursprünglich gespeichert wurden, so Edwards. Anschließend konnten die Datenretter die mit DOS formatierte Festplatte fast vollständig rekonstruieren. „Das waren zwar nur ein paar hundert Megabyte, was aus heutiger Sicht nicht viel erscheint, aber die Daten sind sehr wertvoll“, sagte Edwards.

Zu den wiederhergestellten Daten gehörten Messungen des Verhaltens von Xenon-Gasen unter Schwerelosigkeit. Das National Institute of Standards and Technology konnte im April, auf Basis der Daten von Kroll Ontrack, einen Forschungsbericht über die kritische Viskosität von Xenon veröffentlichen.

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