Franzosen ordern Europas größten zivilen Supercomputer

Lieferant Bull spricht von geplanten 300 Teraflops

Das französische Hochleistungsrechenzentrum GENCI (Grand Equipement National de Calcul Intensif) und die französische Atomforschungsbehörde CEA (Commissariat à l’Energie Atomique) haben bekannt gegeben, dass sie gemeinsam bei Bull einen neuen Supercomputer bestellt haben. Er soll bereits Anfang 2009 im Forschungszentrum Bruyères le Châtel im Süden von Paris eingerichtet werden und eine Rechenleistung von 300 Teraflops (Billionen Rechenoperationen pro Sekunde) erreichen.

Der geplante französische Supercomputer soll den derzeit schnellsten zivilen Rechner in Europa, Jugene, im Forschungszentrum Jülich, deutlich hinter sich lassen. Dieser wurde Ende Februar eingeweiht und schafft 167 Teraflops.

Bull setzt bei der Architektur des Supercomputers auf ein gemischtes Cluster aus handelsüblichen und spezialisierten Servern. Damit soll er in der Lage sein, die gemischten Anforderungen von Produktion und Forschung bestmöglich zu bewältigen. Zum Einsatz kommen Intel-Prozessoren und Open-Source-Software.

Im Einzelnen wird der Superrechner aus 1068 Knoten mit jeweils 8 Prozessorkernen, die zusammen 103 Teraflops erreichen, sowie 48 spezialisierten Knoten mit 512 Prozessorkernen für weitere 192 Teraflops bestehen. Als Speicher stehen 25 TByte zur Verfügung. Über das Cluster-File-System Lustre erfolgt der Zugriff auf bis zu 1 PByte Plattenspeicher.

Einschränkend muss jedoch gesagt werden, dass der Rechner wohl überwiegend und nicht ausschließlich für zivile Zwecke genutzt werden wird. Die CEA beschäftigt sich nämlich außer mit Forschungen für Energie, Informatik und Gesundheit auch mit Verteidigung und Sicherheit. Die rund 15.000 Mitarbeiter sind vielfach in enge Partnerschaften mit Industrieunternehmen eingebunden.

Der andere Mitbesitzer des neuen Supercomputers, GENCI, befindet sich zur Hälfte im Besitz des französischen Bildungs- und Forschungsministeriums. Die restlichen Anteile verteilen sich auf das CEA (20 Prozent), das nationale Forschungszentrum CNRS (20 Prozent) und Universitäten (10 Prozent).

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