Samsung-CEO räumt seinen Stuhl

Lee Kun-Hee tritt wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung und Bestechung zurück

Der im Verdacht der Steuerhinterziehung und Bestechung stehende Samsung-CEO Lee Kun-Hee ist mit sofortiger Wirkung von seinem Posten zurückgetreten. Der 66 Jahre alte Chef des südkoreanischen Elektronikkonzerns entschuldigte sich im staatlichen Fernsehen für den Ärger, den er verusacht habe.

Zusammen mit Lee Kun-Hee sollen auch andere ranghohe Samsung-Mitarbeiter ihren Stuhl räumen, darunter der Sohn des Firmenchefs, Lee Jae-Yong. Darüber hinaus wird unter anderem das strategische Planungsbüro des Unternehmens aufgelöst.

Nach Einschätzung einiger Analysten wird die Familie Lee aber auch weiterhin die Fäden des Mischkonzerns mit seinen 60 Tochterfirmen in der Hand halten. Lee Kun-Hee hatte Samsung innerhalb seiner 20-jährigen Karriere als Unternehmenschef zu einem Weltkonzern gemacht.

Auslöser für die Ermittlungen gegen den Samsung-CEO waren die Vorwürfe eines ehemaligen Leiters der Rechtsabteilung, wonach der Manager eine Schmiergeldkasse über 215 Millionen Dollar unterhalten haben soll, um Staatsanwälte, Richter und Behördenvertreter zu bestechen. Bei einer Verurteilung drohen Lee fünf Jahre Gefängnis.

Experten vermuten jedoch, dass der 66-Jährige einer Haftstrafe entgeht, weil sich Südkoreas Richter in ähnlichen Fällen unter Verweis auf einen möglichen Schaden für die Wirtschaft oft eher nachsichtig mit angeklagten Managern gezeigt hätten. Lee war schon 1996 zu einer zweijährigen Haftstrafe wegen Bestechung verurteilt worden, musste aber auch damals nicht ins Gefängnis.

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